Kleine Zeitung Steiermark

Jeder dritte Volksschül­er ist zu dick

- Dicke Kinder

Erstmals konzentrie­rte sich eine Studie für den Ernährungs­bericht 2017 auf Drittkläss­ler. Die Ergebnisse sind reichlich ernüchtern­d.

Es sind beunruhige­nde Daten, die im Zuge des Ernährungs­berichts 2017 im Gesundheit­sministeri­um präsentier­t wurden: Rund 30 Prozent der Buben in der dritten Schulstufe sind übergewich­tig oder gar fettleibig (adipös). Bei den Mädchen ist die Rate etwas geringer (siehe Infografik). Das ergab eine in dieser Form erstmals durchgefüh­rte Studie, die nun präsentier­t wurde. Bei der Studie handelt es sich um eine repräsenta­tive Statuserhe­bung, in der die Daten von 2510 Drittkläss­lern erfasst wurden. Die Erhebung folgte Who-standards, wodurch Daten von 35 verschiede­nen Ländern verglichen werden können.

„Die Ergebnisse sind ernüchtern­d“, meinte Kinderarzt Daniel Weghuber. „Der Anteil der stark übergewich­tigen Kinder nimmt zu“, warnte der Experte. In der Studie kristallis­ierten sich mehrere Faktoren heraus, die offenbar beeinfluss­en, ob Mädchen und Buben zu viel Speck auf den Rippen haben. „Für mich überrasche­nd war, dass die Verfügbark­eit von Gemüse in der Schule einen Einfluss hat“, sagte Weghuber. Wo Gemüse angeboten wird, sind weniger Kinder übergewich­tig. „Und so banal es klingt: In Schulen ohne Turnsaal sind mehr Kinder übergewich­tig“, erklärte der Mediziner. Außerdem macht es einen Unter- ob Kinder in der Stadt oder auf dem Land wohnen. Auch ein urbanes Lebensumfe­ld fördert demzufolge die Entstehung von Übergewich­t.

haben ein hohes Risiko, später übergewich­tige Erwachsene zu werden und an sich vermeidbar­e Gesundheit­sprobleme zu entwickeln: eine Vorstufe von Diabetes, Lebererkra­nkungen, orthopädis­che und nicht zuletzt psychische Probleme, wenn sie wegen ihres Übergewich­ts verspottet werden. „Wir müssen mit unseren Prävention­smaßnahmen früh beginnen, schon bei den Kleinsten“, erklärte Weghuber und fordert einen nationalen Aktionspla­n gegen Adipositas.

Dass Maßnahmen funktionie­ren, erläuterte er am Beispiel einer Region in Finnland. Dort beschlosse­n alle Entscheidu­ngsträger einen Aktionspla­n, durch den die Rate an übergewich­tigen Schulkinde­rn von 17 auf zehn Prozent reduziert wurschied,

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