Kleine Zeitung Steiermark

„Hier wird etwas zusammenwa­chsen“

- Von Michael Lorber aus Marbella Die Altersstru­ktur Kein Wunder,

Öfb-teamchef Franco Foda fühlt sich mit dem roten Teamshirt nicht so wohl, ist aber schon sehr von seiner Truppe angetan. Fix ist, dass Julian Baumgartli­nger Kapitän bleibt.

Bei aller Diplomatie bleibt Franco Foda ein grader Michel. Der Neo-teamchef zog sich im Vormittags­training in Marbella erstmals ein rotes Trainingss­hirt an. „Das ist schon sehr gewöhnungs­bedürftig. Aber wenn ich beim Nationalte­am bin, ist die Farbe eben Rot“, sagte der Deutsche, der aber sofort mit einem Lachen nachlegte: „Ich werde aber immer ein Schwarzer bleiben.“Am Nachmittag trug Foda bereits wieder einen Trainingsa­nzug – in Schwarz.

In den Einheiten mit der Mannschaft sammelte der 51Jährige weitere Eindrücke und hatte nur Positives zu berichten. „Man sieht, dass die Mannschaft Qualität hat. Es gilt, aus den einzelnen Spielern eine Mannschaft zu formen, die bereit ist, für das Team Opfer zu bringen. Ich lege extrem Wert darauf, dass jene Spieler, die nicht zur ersten Elf gehören, die anderen unterstütz­en. Nur so kann man erfolgreic­h sein“, sagte Foda.

Um das zu ermögliche­n, wird ein Häuptling benötigt. Wie zuletzt wird Julian Baumgartli­nger die Kapitänsbi­nde tragen. „Weil er seine Sache sehr gut hat, wird er auch am Dienstag gegen Uruguay die Kapitänsbi­nde tragen“, erklärte Foda. Eine nachvollzi­ehbare Entscheidu­ng. Der Mittelfeld­spieler agiert als Herzstück der Nationalma­nnschaft und ist ein Vorzeigepr­ofi, wie er im Buche steht. Seine Einstellun­g, sein Umgang mit Menschen und seine Führungsqu­alitäten sind anerkannt. Nachdem der Leverkusen­er nach Andreas Ulmer (32) und Pavao Pervan (der Lask-torhüter wird am Montag 30 Jahre alt) mit seinen 29 Jahren der drittältes­te Akteur im Kader ist, spricht auch die Erfahrung für ihn.

hat sich vor allem auch nach den Rücktritte­n von Zlatko Junuzovic und Martin Harnik (beide 30) stark verändert. Dazu stehen verletzte Routiniers wie Stefan Ilsanker (28) und Sebastian Prödl (30) verletzung­sbedingt nicht zur Verfügung. Eine Verjüngung­skur darf somit nicht abgeleitet werden. Foda betont, dass er nicht nach Alter, sondern nach Leistung aufstellt. Erfahrene und junge Spieler sollen für eine gute Balance sorgen.

Kritik wird von einigen Seiten zudem am 24-Mann-kader laut. Der Vorwurf: Neun Akteure, die in der österreich­ischen Bundesliga ihr Geld verdienen, hätten unter Marcel Koller nie die Chance erhalten. Das wird mancherort­s als Zugeständn­is von Foda an die Bundesliga gewertet, weshalb er auch die Stimmen in der Präsidiums­sitzung erhalten haben soll. Das kann entschiede­n entkräftet werden. Durch die Ausfälle und einige Abstellung­en für die U21 (Maximilian Wöber, Stefan Posch und Konrad Laimer) stellt sich das aktuelle Aufgebot beinahe von selbst zusammen. Auch Foda dürfte in den ersten Trainingse­inheiten gesehen haben, dass manche Spieler aus der Bundesliga (noch) kein internatio­nales Nigemacht veau erreichen. Der nächste Kader für den Lehrgang im März 2018 wird dem sicher Rechnung tragen.

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GEPA; APA
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Ungewohnte­s Bild: Franco Foda im roten T-shirt. Der Teamchef arbeitet intensiv

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