Wunder vor 32 Jahren
Oberschenkel, das rechte Handgelenk und mehrere Rippen. Seine Schreie hört niemand. 19 Tage lang.
Schon 1987 widmete ein „Land der Berge“diesem Alpinunfall eine Sendung. Heute Abend zeigt ORF III eine aktualisierte Fassung: Die ersten 20 Minuten sind aber Ausschnitte von einst und wirken 30 Jahre später wie ein Stück Zeitgeschichte – authentisches Filmmaterial in damaliger Qualität
Lutz Maurer, 1982 gemeinsam mit Bernd Seidel und Manfred Gabrielli Erfinder von „Land der Berge“, rekapituliert die bewegende Geschichte dieser Rettung. Und auch Schriftsteller Peter Gruber, der auf Basis der Tagebücher von Ken Cichowicz einen Roman geschrieben hat, führt durch den Film. Neu sind auch die Interviews mit dem Ehepaar Cichowicz, wofür Usa-korrespondent Robert Uitz die beiden in nach Upper Ken Cichowicz (mit Janet) heute und 1985 in der Kleinen Zeitung Strasburg in Pennsylvania besucht hat: Sie erinnern sich an das Erlebnis von damals und schildern die Bewältigung.
Das 30-jährige Jubiläum der Erstsendung spielte für Lutz Maurer „keine Rolle“für die Adaptierung: „Ich hatte schon 1987 den Plan, Ken und Janet irgendwann einmal wieder zu fragen, wie zwei Menschen im Alter jenes Erlebnis beurteilen.“Mangels Budgets konnte Maurer die Usa-reise jedoch nicht antreten: „Zum Glück war Korrespondent Robert Uitz ein treuer ,Land der Berge‘-seher, und als Steirer war ihm der Dachstein natürlich vertraut.“
Am 16. Tag auf dem Dachstein hatte der schwer verletzte Cichowicz schon vier Tage nichts mehr zu essen. Seiner Frau Janet schrieb er: „Ich habe mein Letztes gegeben. Wenn jetzt nur ein Helikopter käme! Werde später zum Zelt zurückkehren oder hier draußen sterben, wo man mich leichter finden kann. Auf Wiedersehen, meine einzige Liebe!“Am 19. Tag fand ihn der Helikopterpilot.
Servus TV machte aus Ken Cichowicz’ Abenteuer heuer die Spielfilmdoku „Das Wunder vom Dachstein“. Zu sehen am Stefanitag um 20.15 Uhr.