Siege euphorisieren die Us-demokraten
Einzelne Parteigrößen hoffen schon auf Wechselstimmung bei Kongresswahl 2018.
Die Abgesänge waren schon geschrieben. Monatelang hatten sich die Demokraten in den USA mit persönlichen Eitelkeiten, rückwärtsgewandten Schuldzuweisungen und ideologischen Grabenkämpfen beschäftigt, während ein übermächtiger Donald Trump die Debatte allein beherrschte. Doch ausgerechnet zum Jahrestag der Präsidentenwahl erhält die Opposition einen Schub: Unerwartet deutlich gewannen die Demokraten bei zwei Gouverneurs- wahlen und vertei- digten einige Bürger- meisterposten. „Das passiert, wenn das Volk wählt“, kommentiert Ex-präsident Barack Obama. Den eindrucksvollsten Erfolg errangen sie in Virginia, der als Swing State mit wechselnden Mehrheiten gilt. Eigentlich war ein Kopf-an-kopf-rennen des republikanischen und demokratischen Bewerbers vorhergesagt worden. Der Demokrat Ralph Northam sicherte sich jedoch mit einem Vorsprung von fast neun Prozentpunkten das Amt – obwohl Trump gewarnt hatte, der Kinderarzt sei „schwach im Kampf gegen das Verbrechen und furchtbar für die Wirtschaft“. Die Niederlage von Ed Gillespie, der Trumps Rhetorik kopiert hatte, ohne den Präsidenten zu Kundgebungen einzuladen, dürfte die Debatte über den Kurs seiner Partei anfeuern. Bei den Demokraten sorgt das Ergebnis für Euphorie und weckt bei einigen die Hoffnung, bei den Kongresswahlen 2018 die republikanischen Mehrheiten brechen zu können. Parteichef Tom Perez jubelte: „Die Demokratische Partei meldet sich zurück, meine Freunde. Das ist erst der Anfang!“Dass die Demokraten in New Jersey siegen würden, war jedoch erwartet worden, ebenso dass sie die Bürgermeisterposten in New York, Boston und Detroit verteidigen. Parteichef der Us-demokra- ten: Perez