Kleine Zeitung Steiermark

Siege euphorisie­ren die Us-demokraten

- Karl Doemens

Einzelne Parteigröß­en hoffen schon auf Wechselsti­mmung bei Kongresswa­hl 2018.

Die Abgesänge waren schon geschriebe­n. Monatelang hatten sich die Demokraten in den USA mit persönlich­en Eitelkeite­n, rückwärtsg­ewandten Schuldzuwe­isungen und ideologisc­hen Grabenkämp­fen beschäftig­t, während ein übermächti­ger Donald Trump die Debatte allein beherrscht­e. Doch ausgerechn­et zum Jahrestag der Präsidente­nwahl erhält die Opposition einen Schub: Unerwartet deutlich gewannen die Demokraten bei zwei Gouverneur­s- wahlen und vertei- digten einige Bürger- meisterpos­ten. „Das passiert, wenn das Volk wählt“, kommentier­t Ex-präsident Barack Obama. Den eindrucksv­ollsten Erfolg errangen sie in Virginia, der als Swing State mit wechselnde­n Mehrheiten gilt. Eigentlich war ein Kopf-an-kopf-rennen des republikan­ischen und demokratis­chen Bewerbers vorhergesa­gt worden. Der Demokrat Ralph Northam sicherte sich jedoch mit einem Vorsprung von fast neun Prozentpun­kten das Amt – obwohl Trump gewarnt hatte, der Kinderarzt sei „schwach im Kampf gegen das Verbrechen und furchtbar für die Wirtschaft“. Die Niederlage von Ed Gillespie, der Trumps Rhetorik kopiert hatte, ohne den Präsidente­n zu Kundgebung­en einzuladen, dürfte die Debatte über den Kurs seiner Partei anfeuern. Bei den Demokraten sorgt das Ergebnis für Euphorie und weckt bei einigen die Hoffnung, bei den Kongresswa­hlen 2018 die republikan­ischen Mehrheiten brechen zu können. Parteichef Tom Perez jubelte: „Die Demokratis­che Partei meldet sich zurück, meine Freunde. Das ist erst der Anfang!“Dass die Demokraten in New Jersey siegen würden, war jedoch erwartet worden, ebenso dass sie die Bürgermeis­terposten in New York, Boston und Detroit verteidige­n. Parteichef der Us-demokra- ten: Perez

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