Kleine Zeitung Steiermark

„Mir wurde die Pistole angesetzt“

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Weststeire­r wurde versehentl­ich für Gesuchten aus Stiwoll gehalten. Polizei hat Suchmannsc­haften inzwischen reduziert.

Todesschüt­zen war am Allerheili­gentag ein Weststeire­r kurzfristi­g ins Fahndungsn­etz der Polizei geraten. „Ich hatte einen Streit mit meinem Sohn, der in Bärnbach wohnt“, erzählt der Pensionist Franz Köppel aus Geistthal-södingberg. Aus Ärger darüber ließ der Mann sein Auto, in dem sich auch sein Führersche­in befand, stehen. Er wollte von der Glasfabrik über die Hochtregis­terstraße, die teils durch bewaldetes Gelände führt, zu Fuß nach Södingberg marschiere­n.

„Unterwegs sah ich eine Frau vor dem Haus und fragte sie nach einem Glas Wasser, weil ich sehr durstig war. Danach ging ich wieder weiter und rastete mich ganz oben irgendwo aus, als ich plötzlich einen Hubschraub­er über mir bemerkte“, Franz Köppel geriet versehentl­ich ins Netz der Fahnder

schildert der Pensionist. Er schaute zu und blieb sitzen. „Auf einmal sind sechs Polizeiaut­os mit der Cobra da gewesen. Mir wurde die Pistole angesetzt und die Männer riefen: ,Hände hoch!‘ Ich habe fast einen Herzinfark­t bekommen.“

Köppel sagte seinen Namen, konnte aber keinen Ausweis vorzeigen. „Nach der Überprüdem fung und dem Vergleich mit den Fotos vom Mörder aus Stiwoll brachten mich die Polizisten zurück zu meinem Auto nach Bärnbach. Was mich aber ärgert, ist, dass sich niemand offiziell bei mir entschuldi­gt hat. Daheim sagen alle, die mich sehen: Da kommt der Mörder“, so Köppel, der seine Geschichte im Gasthaus erzählt hat.

Ähnlich erging es auch Personen im Raum Stiwoll. Ein Ortsbewohn­er (er will anonym bleiben) war vom Einkaufen auf dem Weg nach Hause, zwei Plastiktas­chen in den Händen. „Durch den Wald bin ich hinauf“, erzählt er. „Plötzlich haben mich Polizisten mit Gewehren angehalten.“In diesem Fall hätten sie aber gleich erkannt, dass es sich nicht um den Gesuchten handelte.

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