Neues Werk und hohe Investitionen
Wollsdorf Leder errichtet Werk in Mexiko. Steirischer Stammsitz in Wollsdorf soll dadurch gestärkt werden, Rolle als Technologie- und Entwicklungszentrum wird forciert.
Wollsdorfchef Andreas Kindermann
Rund 50 Mitarbeiter könnten wir in Wollsdorf sofort neu einstellen“, betont Andreas Kindermann, Chef des gleichnamigen Lederherstellers. In den vergangenen Jahren sei im oststeirischen Wollsdorf viel investiert worden, allein im abgelaufenen waren es knapp vier Millionen Euro. Heuer wird das Investitionsvolumen ein ähnliches Niveau erreichen. Die Mitarbeitersuche, insbesondere in der Produktion, sei aber nicht einfach, „derzeit wollen viele Unternehmen, darunter etwa Magna, neue Mitarbeiter einstellen“. Das Stammwerk in Wollsdorf, das aktuell rund 750 Beschäftigte zählt, wird sukzessive zur Zentrale für sämtliche Auslandsaktivitäten, vor allem aber zum konzernweiten Forschungsund Technologiezentrum ausgebaut, so Kindermann. Aktuell verweist er auf Entwicklungsprojekte – u. a. in Kooperation mit Universitäten und Joanneum Research – im Bereich Fahrassistenzsysteme und Fahrzeugheizungen. Es geht darum, Sensoren, Schalter und Heizsysteme in Leder, etwa bei Sitzen oder im Lenkrad, zu integrieren. Erste Prototypen seien bereits fertig, man stehe kurz davor, mit einem Zulieferer und einem Autohersteller Kooperationen einzugehen, so Kindermann. „In ein bis zwei Jahren wollen wir die Serienreife erlangen und in spätestens drei Jahren damit am Markt sein.“
In seinem Kurs sieht sich Kindermann auch durch die wirtschaftliche Entwicklung des Unternehmens bestärkt. „Das abgelaufene Geschäftsjahr ist gut verlaufen.“Der Umsatz konnte um sechs Prozent auf 166 Millionen Euro gesteigert werden, die Mitarbeiterzahl stieg um 200 auf rund 1200 (750 in Wollsdorf, 400 in Kroatien, 60 in China, zwölf in den USA). Die Gewinne seien nicht entnommen worden, „sondern werden für die Stärkung der Eigenkapitalquote, die nun bei knapp 50 Prozent liegt, eingesetzt“. Kapital, das nun in große Investiti-