Filme der Woche
Suburbicon ist eine Mustersiedlung irgendwo in den USA in den späten 1950erjahren, der sogenannten Eisenhower-zeit. Die Vorgärten sind gepflegt, die Reihenhäuser pastellfarben gestrichen. Und es gibt sogar einen Werbefilm über diese Kleinstadt, in der die Vorzüge gepriesen werden: Es gibt einen eigenen Chor, Feuerwehr, Supermarkt, Schulen. Und man bleibt unter sich, obwohl aus allen Teilen aus den USA Menschen hierhergezogen sind. Eine Frühform der „Gated Community“sozusagen. Alles freundlich, alles tadellos.
Aber nur temporär. Denn der Briefträger, dieser Überbringer jeglicher Form von Nachrichten, hat es mit eigenen Augen gesehen und erfahren: Jene Farbige, die da in der Tür stand, war nicht das Dienstmädchen, nein, die Frau Meyers höchstpersönlich. Schon tagt in der Gemeinde eine Bürgerversammlung: Wie konnte es passieren, dass Farbige in das weiße Idyll zusiedeln konnten? Die Kosten für den Sichtschutz übernimmt die Kommune.
In den 1980er-jahren haben die Coen-brüder das Drehbuch zu diesem Film geschrieben, den nun George Clooney realisierte. Während ein großer Teil der Bevölkerung dem Rassismus freien Lauf lässt, bahnt sich im trauten Heim der Nachbarsfamilie eine Tragödie an. Bei einem Überfall wird die im Rollstuhl sitzende Rose (Julianne Moore), die Ehefrau von Gardner Lodge (Matt Damon), von zwei Verbrechern mit Chloroform um die Ecke gebracht. Der Sohn Nicky (Noah Jupe) wundert sich, dass sein Vater und die neu ins Haus gezogene Tante Margaret (ebenfalls Julianne Moore) bei der Polizei die zwei Mörder seiner Mutter nicht identifiziert. Clooney nutzt recht geschickt die Differenz zwischen dem putzigen Äußeren der Vorstadt und dem Innenleben seiner Bewohner für seine schwarzhumorige Erzählung.