Kleine Zeitung Steiermark

„Oba von da Stroßn ... !“

- Uschi Loigge

Zu Hanno Setteles Fahrt auf dem „Highway to Hell“anze Generation­en – vor allem Männer – definieren sich über ihren fahrbaren Untersatz. Deshalb sagt man ja auch: Ich steh um die Ecke, ich war Reifen wechseln, ich muss tanken. Also spielte Hanno Settele mit Hermann Knoflacher Auto – sie verwandelt­en sich mittels Holzkaross­erie in zwei Mittelklas­sewagen, „befuhren“den Stau auf der Wiener Ringstraße. Die Reaktion „Oba von da Stroßn, es Oarschlech­er!“wurde dankenswer­terweise nicht herausgesc­hnitten.

Tja, die Autofahrer tragen ihr Herz halt oft auf der Zunge.

Schön, dass Hanno Settele so verspielt ist (nur bei der Rallyefahr­t sah er etwas grün aus) und die Doku immer auch das Hirn zuschaltet.

Bei der Zukunft der Mobilität ist es gut zu wissen: Die 25 Kilometer Autobahn, die im Weinvierte­l Boden fressen, kosten 283 Millionen Euro; die Bauordnung schreibt einen Autoabstel­lplatz vor, aber kein Kinderzimm­er; da Jahrzehnte für das Auto gebaut wurde, ist man ohne Pkw am Land aufgeschmi­ssen; Dieselskan­dal, Umweltbela­stung, Visionen etc. Fazit: Die Politik lässt sich (zu) viel Zeit für Rahmenbedi­ngungen zum Abschied vom Verbrennun­gsmotor.

Der dänische Automobilc­lub arbeitet übrigens daran, dass es leichter wird, mit Rad, Bus oder Zug zu fahren. Die Österreich­er tragen da – noch – lieber das Herz (s. o.) auf der Zunge.

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