Zur Person
ist Ökonom und lehrt an der Johannes-kepleruniversität in Linz.
Der 1949 in Konstanz Geborene forscht in erster Linie zu Themen wie Schattenwirtschaft, Steuerhinterziehung und organisierte Kriminalität. Masse der Steuerzahler unfair behandelt fühlt (oder reingelegt), und die Bereitschaft, Steuern zu zahlen, sinkt weiter. Der Steuerwiderstand wird noch verstärkt, indem die Diskussion über die ungleiche Einkommensverteilung noch stärker angeheizt wird, nach dem Motto, die Reichen und die großen Konzerne richten es sich und ich, als unselbstständig Beschäftigter in diesem Land, kann dagegen nichts machen! usammengefasst heißt dies: Unser Staat ist darauf angewiesen, dass jeder seinen fairen Teil an Steuern zahlt und dazu beiträgt, dass mit diesen Mitteln der Staat ein zufriedenstellendes Angebot bereitstellen kann. Oder anders formuliert: Der Bürger schließt mit dem Staat einen Vertrag. Ich zahle Steuern und du stellst mir dadurch ein zufriedenstellendes Angebot an Gütern und Dienstleistungen zur Verfügung. Wird dieser Vertrag von einigen nicht mehr eingehalten, dann kann dies zu einem gestörten Vertrauensverhältnis des Bürgers/steuerzahlers zum Staat führen. Dies untergräbt die notwendige Solidarität, die wir für das Zusammenleben unserer Gesellschaft brauchen.
Was lernen wir daraus? Hoffentlich, dass es bei den Enthüllungen nicht bleiben kann, sondern dass Österreich auf Euebene endlich entsprechende Initiativen ergreift, Steuervermeidung zu erschweren oder abzuschaffen. Hierfür finden wir sicherlich Verbündete. Werden die EU oder die G20-länder initiativ, dann hätte sich die ganze Entrüstung wenigstens gelohnt und wir hätten etwas gelernt!
Hoffen wir, dass das geschieht.
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