Daheim in einem Haus mit Geschichte
Vom Medienhaus zum Wohnhaus: Zwei Jahre lang wurde das ehemalige Gebäude der Kleinen Zeitung und der Styria Media Group in der Schönaugasse umgebaut.
Eine breite Einfahrt, Postkästen, im Innenhof Balkone, auf denen Kälteunempfindliche die letzten Sonnenstrahlen genießen. Entspannte Normalität herrscht in dem Wohnkomplex an der Ecke Schönaugasse/steyrergasse. Auch den modernen Grundrissen der Wohnungen sieht man es nicht an: Wer hier einzieht, bewohnt ein Stück österreichischer Mediengeschichte.
Wo bis 2015 Redakteure der Kleinen Zeitung an den Schlagzeilen des Tages feilten, wird heute Mittagessen gekocht. Wo im Vor-internet-zeitalter Menschenschlangen ungeduldig auf die Abendausgabe warteten, um mit den neuen Immobilieninseraten in die nächste Telefonzelle zu stürmen, gehen jetzt Mieter ein und aus.
Beim Umbau vom Medienzum Wohnhaus setzte die Grawe, seit 2005 Besitzerin der Liegenschaft, dabei auf Kontinuität. „Wir haben vereinheitlicht und entrümpelt, den Charakter des Gebäudes aber erhalten“, erklärt der Vorstand der Grawe-immobiliengruppe Kristijan Agatic. So blieben die asymmetrisch gesetzten Fenster, sie wurden jedoch mit Rahmen zu Bändern zusammengefasst. Der desolate Aluaufbau wurde durch ein gemauertes Stockwerk ersetzt. Die Fassade präsentiert sich jetzt einheitlich in Weißgrau, neue Zugänge in der Steyrergasse erschließen die Wohnungen in diesem Gebäudeteil. „Die auffälligen Alugussplatten im Erdgeschoß wurden saniert, ergänzt Agatic.
Wesentlich größer die Veränderungen im Inneren des Gebäudes: Hier blieben nur tra- Die markanten Alu-druckgussplatten und der Schaukasten im Erdgeschoß blieben erhalten
gende Stützen stehen. Auf 6600 Quadratmetern entstanden 107 Wohnungen mit einer Durchschnittsgröße von 62,5 Quadratmetern, von denen noch einige wenige frei sind, und zwei Geschäftslokale. In die Innenhöfe orientierte Balkone wurden angebaut, die rund 100 Parkplätze im niedrigen Hofgebäude blieben erhalten.