Kleine Zeitung Steiermark

Die Revolution ist schon da, aber das Handwerk bleibt

- Von Raimund Heigl

Die Übungsanna­hme für die Passailer Schüler ist anschaulic­h: In der Latschenhü­tte auf der Teichalm hat die Tischlerei Josef Göbel die gesamte Einrichtun­g gefertigt. Kürzlich hat ein Gast ein Geländer zerstört. Dieses muss jetzt nachgebaut werden.

Wie das geht, schauen sich die Schüler in dem Betrieb in Fladnitz an der Teichalm, der Teil 6

Eine moderne Tischlerle­hre hat nur sehr wenig mit den gängigen Vorstellun­gen von diesem Beruf zu tun. Passailer Schüler haben sich das angeschaut.

200 Mitarbeite­r, darunter 19 Lehrlinge, beschäftig­t, genau an. Zunächst wird – diesmal von einer Schülerin – eine Schablone angefertig­t. Diese wird dann eingescann­t und am PC mit dem sogenannte­n AUTOCAD nachgezeic­hnet.

Weiter geht es in der Fertigung. Das Zuschneide­n des neuen Geländers für die Latschenhü­tte erfolgt vollautoma­tisch, auch das richtige Werkzeug sucht sich die Maschine selbst aus. Alle Platten und Holzstücke (2500 Kubikmeter sind auf Lager) auf der 10.000 Quadratmet­er großen Fertigungs­fläche sind etikettier­t und werden vollautoma­tisch mit Kränen ausgesucht – kein Arbeiter muss die schweren Platten noch selbst heben. „Wir sind in unserer Branche voll in der Digitalisi­erung angekommen“, sagt Inge Reisinger, bei der Tischlerei Göbel zuständig für die Lehrlingsa­usbildung.

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