Kleine Zeitung Steiermark

| ORF EINS Ein Hirscher und ein starkes Slalomteam

- Von Michael Schuen

Marcel Hirscher geht entspannt in den Slalom von Levi. Andere wollen sich erneut beweisen.

Marcel Hirscher weiß nicht, wo er steht, sagt er jedenfalls. In der Tat, so geringfügi­g wie diesmal ist seine Vorbereitu­ng auf den Saisonstar­t noch nie ausgefalle­n, gezwungene­rmaßen. Statt 5000 Trainingst­oren hat der Weltcupsie­ger erst 500 in den Beinen, aber die hat er im Eilverfahr­en abgespult. „Gleich zu Beginn so loszulegen, ist schon eine Riesenhera­usforderun­g“, sagte der Salzburger. „Ich habe keine Zeiten, ich habe nichts. Darum ist es eine Standortbe­stimmung. Und vielleicht könnte ich dann ja im zweiten Durchgang schauen, was möglich ist. Aber auch ein Marcel Hirscher braucht Training.“

Dass die Konkurrenz ihm Tiefstapel­ei nachsagt, kommentier­te er gelassen. „Damit muss ich leben, lebe ich auch gern. Ich weiß, was Fakt ist. Klar fühle ich mich nicht schlecht, pfeife da schon runter, aber zwischen Dabeisein und Weltklasse, da liegt eine Sekunde.“

Während Hirscher auf der Reiteralm an seinem Comeback bastelte, waren die Herren der Slalom-mannschaft schon lange in Schweden. Wie gewöhnlich, möchte man sagen. Denn seit Marko Pfeifer das Zepter schwingt, sind die Beziehunge­n mit Schweden ausgezeich­net, immerhin hat der Kärntner im hohen Norden lange Zeit selbst gewerkt. Hier findet man die Bedingunge­n, die man sucht.

Im Zuge der „Individual­isierungso­ffensive“des Verbandes wurden auch die Trainingsg­ruppen leicht umstruktur­iert. Fünf Mann – Manuel Feller, Marco Schwarz, Michael Matt, Marc Digruber und Christian Hirschbühl – sind es im Falle von Pfeifer. Eine Gruppe, die die österreich­ischen Zukunftsso­rgen nach der Ära Raich, Pranger, Mario Matt, Reini Herbst & Marcel Hirscher nimmt gelassen zur Kenntnis, dass ihm die Konkurrenz

Co. schnell vergessen ließ. Das soll das Quintett heuer schon wieder unter Beweis stellen, sogar das Antreten von Hirschbühl, der sich vor sechs Wochen einen Innenbandr­iss zuzog, ist möglich.

Der Rest hat in Levi ohnehin schon bewiesen, dass man zur Weltspitze gehört. So wie Michael Matt, im Vorjahr hier sensatione­ll Zweiter wurde. Der kleine Bruder des Olympiasie­gers bewies aber bis auf ein kleines „Jännerloch“, wie es Pfeifer formuliert, dass dieser Spitzenpla­tz kein Zufall war. „Und er ist super über den Sommer gekomich

men. Er hat sich weiterentw­ickelt, die Bandbreite ist viel größer“, lobt der Trainer.

Auch bei Marco Schwarz arbeitete man an der Bandbreite. Aber eher an jener, öfter ins Ziel zu kommen. Im Vorjahr war er in Levi nach Lauf eins auf Rang zwei, schied aber dann aus. Ein Schicksal, das sich wiederhole­n sollte. „Er ist ein junger Bursch, er hat gedacht, dass er alles niederreiß­en wird“, erklärt Pfeifer. Dann kamen die Rückschläg­e. „So schlecht war seine Saison nicht, er ist Nummer 15 der Welt. Da kommen einige nie

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