Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Andy Borg

War die Wahl des Sendungsti­tels schwer?

Ich wollte, dass alle, die mein Äußeres und meine Lieder nicht mögen, vorgewarnt sind – und sich dann nicht beschweren können, dass der Titel etwas anderes vorgegauke­lt hat. Wie sich ein kleiner, korpulente­r Floridsdor­fer einen netten Abend beim Heurigen vorstellt – so ist „Beim Andy“. Der Titel war schnell klar.

Die Realisieru­ng war einfach? Ich bekam nach dem Stadl immer wieder Angebote von Fernsehund Filmproduz­enten, die ständig den Zusatz hatten: Es soll anders, jünger und moderner als der Stadl sein. Was mir nicht entspricht. Dann kam die Salzburger Produktion­sfirma Degn-film, die wie ich der Meinung ist, dass es ein Publikum für diese Art von Musik gibt. Und ich begann, mein Telefonbüc­hl durchzugeh­en und selbst die Künstler einzuladen. Wie eben die Stoakogler. Früher machten das ja stets Orf-redakteure und nicht ich selbst.

Ihr Gefühl bei der Aufzeichnu­ng mit 250 Fans in Wien?

heißt eigentlich Adolf Andreas Meyer, geboren am 2. 11. 1960 in Wien. Karriere: Anfang der 1980er wurde der gelernte Mechaniker in der „Großen Chance“entdeckt. Größte Hits: „Adios Amor“und „Arrivederc­i Claire“. Moderierte von 2006 bis 2015 den Musikanten­stadl (ORF, ARD & SRF). Ein Erlebnis, eine Art Klassentre­ffen! Zu 99 Prozent war wieder das alte Stadl-team im Einsatz. Ob Kostüm- und Maskenbild­ner, Regie oder Aufnahmele­itung. Die „Familie“eben, wie ich das Team nenne.

Angeblich haben Sie die alte Musikanten­stadl-kulisse aufgekauft und nun eingesetzt?

Nein, diesen Blödsinn habe ich auch irgendwo gelesen. Genauso, dass ich diese Pilotsendu­ng privat finanziert hätte. Die Holzhütte ist neu.

Fühlten Sie sich bestätigt, als die Reform, also die „Stadlshow“, floppte und überhaupt nur auf eine einzige Sendung kam? Sagen wir so: Ich habe nicht die Hände über dem Kopf zusammenge­schlagen und gerufen: „Die Armen!“Da wurde dem Publikum etwas serviert, was es nicht wollte. Einige ganz oben in den Tv-etagen haben eine falsche Entscheidu­ng getroffen. Eines meiner Unwörter seit damals ist die „werberelev­ante Zielgruppe“, die mit einer Sendung erreicht werden soll – damit meinen die Programmma­cher das junge Publikum, das aber trotzdem das Geld von der Oma oder von den Eltern hat, um sich ein iphone zu kaufen.

Finden Sie es konsequent, dass nun auch zu Silvester der Stadl aus dem Titel gestrichen wurde und „Die Silvesters­how mit Jörg Pilawa“läuft?

Das passt! Es hat ja auch mit dem Stadl nichts mehr zu tun. Ich kenne den Jörg und schätze ihn. Der Stadl ist eine Marke – und da bin ich stolz drauf! Er hatte zuletzt einen Kultstatus, früher war es ja fast verpönt, zuzugeben, den Stadl einzuschal­ten. Die Liebe des Publikums durfte ich in vielen Briefen und Postings nach meiner letzten Stadl-sendung erfahren!

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 ??  ?? Andy Borg mit seinen Gästen, darunter die jungen Zillertale­r, die Stoakogler und Patrick Lindner ATV (2)
Andy Borg mit seinen Gästen, darunter die jungen Zillertale­r, die Stoakogler und Patrick Lindner ATV (2)

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