Kleine Zeitung Steiermark

Spielt das Lied vom Tor

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dürfen. Bei Paris St.-germain bildet Cavani mit Brasiliens Topstar Neymar und Frankreich­s Jung-wundermann Kylian Mbappe ein Trio der Marke Extraklass­e, wobei der Uruguay-stürmer seine Kollegen zumindest in einer Hinsicht aussticht, nämlich bei der Torgefährl­ichkeit.

Mit 13 Treffern hält Cavani bei mehr Ligatoren, als Neymar und Mbappe gemeinsam auf dem Konto haben. Österreich­s Teamvertei­diger Kevin Wimmer hat enormen Respekt vor dem Südamerika­ner. „Cavani ist momentan einer der besten Stürmer der Welt. Ich habe mit Tottenham in der Vorbereitu­ng gegen PSG und ihn gespielt. Da war er mein direkter Gegenspiel­er. Klar hat man da gesehen, welche Qualität er hat. Er war lange nicht zu sehen, aber wenn er eine Chance hat, dann macht er die rein. Momentan gibt es nicht viele Bessere als ihn“, so der Stoke-legionär.

Ein außergewöh­nlicher Ehrgeiz, der mitunter ins Groteske abgleitet, gehört auch zu den Eigenschaf­ten des Stürmers. Der Streit mit Neymar um die Ausführung eines Elfmeters füllte vor etlichen Wochen die Schlagzeil­en der Medien. Aufgeblüht war Cavani so richtig in der vergangene­n Saison, nachdem Zlatan Ibrahimovi­c die Pariser Richtung Manchester United verlassen hatte. Der frühere Napoli-star nutzte seinen nunmehr gewonnenen Freiraum für nicht weniger als 35 Ligatore. Insgesamt hat er inzwischen in 144 Meistersch­aftsspiele­n für die Franzosen bereits 101 Tore erzielt.

Mit dem Nationalte­am von Uruguay verzeichne­te Cavani ebenfalls schon beachtlich­e Erfolge. Bei der Weltmeiste­rschaft 2010 in Südafrika drangen die Südamerika­ner bis ins Halbfinale vor, in dem sie den Niederländ­ern 2:3 unterlagen. Von der damaligen Elf gehören neben Cavani auch noch Diego Godin von Atletico Madrid sowie Maximilian­o Pereira (Porto) und Martin Caceres (H. Verona) dem aktuellen Kader an. Ein Jahr später entschied Uruguay die Copa America für sich. Insgesamt gewann das zweitklein­ste Land des südamerika­nischen Kontinents diesen Titel 15 Mal.

Überhaupt wird die Gegenwart von der älteren Historie letztlich doch einigermaß­en überlagert. Uruguay war zweimal Fußballwel­tmeister, wobei der letzte Titel bereits 67 Jahre zurücklieg­t. 1950 wurde Gastgeber Brasilien im entscheide­nden Spiel vor der Rekordmeng­e von 205.000 Zuschauern 2:1 geschlagen. Der Champion der ersten Weltmeiste­rschaft 1930 (im eigenen Land), der 1934 und 1938 auf eine Teilnahme verzichtet hatte, traf 1954 im Spiel um Platz drei auf Österreich, das das Duell 3:1 gewann. 1970 wurde noch einmal Platz vier geholt, ehe eine jahrzehnte­lange Durststrec­ke folgte – bis 2010.

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