Ganz besondere Lesestunde
Einmal wöchentlich verwandeln sich die Hundeställe im Tierheim in Lesesäle. Dann erklingen Zeilen aus „Harry Potter“, „Gregs Tagebuch“oder etwa „Pippi Langstrumpf“. „Tierheimhunde sollen durch das Vorlesen wieder mehr Vertrauen zu Menschen finden und leichter zur Ruhe kommen. Für Kinder ist es indes eine besondere Möglichkeit, mit Hunden in Kontakt zu treten und persönliche Schwächen, wie etwa Probleme beim Lesen, oder auch andere Ängste abzubauen“, sagt Gudrun Braun, Wtvhundetrainerin und Initiatorin des Projekts. „Insgesamt haben bereits 21 Kinder daran teilgenommen. Im Moment haben wir 13 fixe Teilnehmer, von denen sechs bis zehn jeweils wöchentlich kommen“, freut sich Oliver Bayer, der für die Kommunikation im Haus zuständig ist. Gestartet wird ab einem lesefähigen Alter, also etwa ab sieben Jahren. Die ältesten Teilnehmer sind 16 Jahre alt.
Vor dem ersten Zusammentreffen erhalten die Kinder eine Einführung in den richtigen Umgang mit den Hunden und erfahren, wie sie die Signale der Vierbeiner deuten müssen. Eine qualifizierte Lesepädagogin begleitet das Projekt. Sie unterstützt die Kinder, die auch gerne einmal ihren eigenen Lesestoff mitbringen, in der Auswahl der passenden Lektüre. „Generell sind Geschichten, die ruhig und in monotonem Tonfall erzählt werden, sehr gut anseschwäche. gekommen, da das beruhigend auf die Hunde wirkt“, erklärt Bayer. „Aktuell stehen die Tomturbo-romane von Thomas Brezina sowohl bei den jungen Zweibeinern als auch bei unseren Hunden hoch im Kurs.“
Vor allem Hunde, die schon lange im Tierheim sind, zeigen positives Feedback auf die Lesestunden. Die Tiere entspannen sich sichtlich, legen sich genüsslich hin und lauschen ihren Vorlesern. „Das muss man wirklich mit eigenen Augen gesehen haben“, schwärmt Braun.
Und auch die Kinder können enorm vom Austausch profitieren. „Die Lesepädagogin zeigt sich sehr zufrieden. Man merkt eine deutliche Steigerung der Konzentration, besonders bei jenen Kindern mit einer Le- Außerdem lesen die Kids sehr fleißig und es ist für sie eine zusätzliche Motivation, dass ihr Engagement bei unseren Hunden so gut ankommt“, so Braun. Darüber hinaus war schon zu beobachten, wie Kinder, die Angst vor Hunden hatten, diese verloren.