Es ist ein langer Weg
Drei Wochen nach den Todesschüssen ist Stiwoll wieder auf dem Weg zur Normalität. Doch Unsicherheit und Angst sind immer noch präsent.
Leere Straßen in Stiwoll. „Sind auf dem Weg zur Normalität“, so Bürgermeister Alfred Brettenthaler. Am Stammtisch wird auch wieder gelacht. Die Wirtin der Gocklstube
Stiwoll am westlichsten Rand des Bezirkes Grazumgebung: 13,01 Quadratkilometer, 718 Einwohner, eine Kirche, ein Gemeindeamt, eine Bank, zwei Gasthäuser, ein Kaufhaus, viel Landwirtschaft, ein reges Vereinsleben, seit drei Wochen in den Schlagzeilen der Medien. Stiwoll drei Wochen nach dem Doppelmord. Ein Lokalaugenschein.
Die Polizei hat sich zurückgezogen. Nur noch kleinere Eingreiftruppen halten die Stellung im Ort: Spezialisten der Cobra und zivile Fahnder, uniformierte Polizisten. Nur hin und wieder ist der eine oder andere zu sehen, etwa auf dem Weg zum Einsatzstab im Gemeindeamt. Der Ort präsentiert sich ganz anders als die Wochen zuvor: keine Panzer hinter dem Pfarrhaus, keine Hubschrauber in der Luft, keine Einsatzfahrzeuge auf dem Sportplatz, keine schwer bewaffneten Polizisten auf dem Hauptplatz, keine Wachen vor dem Gemeindeamt.
Die Polizei will, dass Ruhe einkehrt in Stiwoll und Umgebung, auch optisch, und sie setzt – mit geänderter Taktik – alles daran, den mutmaßlichen Doppelmörder Friedrich Felzmann (66) zu fassen. Doch bis jetzt fehlt von ihm jede Spur – und deshalb sind Angst und Unsicherheit weiterhin sehr groß.
„Der Kindergarten und die Volksschule sind seit zwei Wochen wieder geöffnet“, erzählt Adelheid Hausegger (65) Gerhard Enzi (64) Martina Zettl (48) Bürgermeister Alfred Brettenthaler. „Die Kinder wurden psychologisch betreut.“Und die Polizei habe für die 30 Schüler einen Kinderpolizeitag abgehalten. Spielerisch habe man den Schülern vermittelt, dass die Polizei hilft; dass sie keine Angst haben müssen, wenn ihnen maskierte Cobra-männer oder Polizisten mit Schutzwesten, Helmen und Sturmgewehren begegnen.
„Wir sind wieder auf dem