Fh-aufsichtsratschef wird ausgetauscht
Turbulent geht es an der Fachhochschule (FH) Joanneum zu: Ein Konflikt ums neue Dienstrecht und die personelle Neuordnung der Fhspitze beschäftigen seit Monaten das Haus. Jetzt wird auch noch der Aufsichtsratschef getauscht: Kommenden Donnerstag soll die Landesregierung beschließen, dass der seit acht Jahren amtierende Chefaufseher Günther Witamwas nicht verlängert wird. Auf ihn folgt die frühere Wirtschaftskammer-vizepräsidentin Regina Friedrich. Das wird bei der Generalversammlung am 19. Dezember umgesetzt.
Gegen die Verjüngung und Verweiblichung im Aufsichtsrat kann niemand etwas haben. Allerdings hätte der 72 Jahre alte Witamwas gerne noch eine Periode angehängt, und Ende August beim „Forum Alpbach“hatte man sich zunächst auf diese Variante verständigt. Böse Zungen sehen jetzt einen unschönen Zusammenhang zur jüngsten Personalentscheidung: Als kaufmännischer Fhchef wurde Martin Payer bestellt, der im Hearing sehr stark abschnitt. Beworben hatte sich aber auch eine frühere Mitarbeiterin aus einem Övp-landesratsbüro – sie fiel beim Hearing durch. In der Regierung war man darüber „not amused“.
Witamwas saß führend in der sechsköpfigen Findungskommission, die so gar kein Ohr für politische Wünsche hatte. Dass seine Abberufung eine Sanktion sei, stellt die zuständige Landesrätin Barbara Eibinger-miedl strikt in Abrede. Sie verwahre sich gegen „Mythen“.
In der wissenschaftlichen Fh-führung herrscht übrigens noch immer ein Provisorium: Der bisherige (und künftige) Rektor ist wissenschaftlicher Geschäftsführer, Vizerektor Werner Fritz fungiert als Kollegiums-chef. Dahinter stecken Konflikte um die Geschäftsordnung: Man will den Studiengangleitern das Recht nehmen, wie bisher den Rektor zu wählen. Das ist eine Art Retourkutsche für den Eklat vom letzten Frühjahr, als das Kollegium einen Zweiervorschlag fürs Rektorat abschmetterte.
Für einige Unruhe sorgte auch das Dienstrecht. Von rund 500 Bediensteten haben 147 gegen ihre Neueinstufung Einspruch erhoben, fast alle Einsprüche wurden abgeschmettert. Nur rund drei Dutzend dürfen sich künftig Fh-professor oder „Associated Professor“nennen, die anderen sind „Lecturer“oder „Senior Lecturer“. Pfeiffer verweist allerdings darauf, dass letztlich trotzdem rund 80 Prozent freiwillig ins neue Schema gewechselt sind.
Themenwechsel zur SPÖ: Die Bundespartei sucht bekanntlich einen neuen Geschäftsführer, rund um Neujahr soll er präsentiert werden. Heißer Kandidat ist ein Obersteirer: Landes-sp-geschäftsführer Max Lercher war schon im Frühjahr 2016 beim Wechsel von Christian Kern an die Parteispitze für den Posten im Gespräch. Genommen wurde damals der Wunschkandidat von Wiens Sp-chef Michael Häupl, nämlich Georg Niedermühlbichler – der Rest ist bekannt, Erfolgsstory war es keine. Jetzt denkt Kern neuerlich an Lercher. Regina Friedrich (links) führt künftig den Fh-aufsichtsrat. Max Lercher (rechts) vor Aufstieg?
Die KPÖ hält kommenden Samstag ihren Landesparteitag ab. Personell setzt man auf Kontinuität. Eher wenig bekannt ist, dass es seit 2015 drei gleichberechtigte Parteichefs („Sprecher“) gibt, nämlich neben Klubchefin Claudia Klimt-weithaler auch Mandatar Werner Murgg und Finanzchefin Renate Pacher. Alle drei werden laut Vorschlag auf weitere drei Jahre gewählt. Mittelfristig will man allerdings wieder auf einen Sprecher zurückgehen. Die steirische KPÖ hat 520 Mitglieder, die Jahresgebühr beträgt 44 Euro – aktive Mitarbeit ist erwünscht, „Karteileichen“mag man dort weniger.