Gestreckte Geschichten
Zur gestrigen Premiere von „In Wahrheit – Mord am Engelsgraben“(ZDF) und zur laufenden Servus-tv-serie „Trakehnerblut“as sah ganz nach einem Versuchsballon für eine neue Krimireihe aus, sonst hätte das ZDF dem Fall nicht „In Wahrheit“vorangestellt. Mit der subtil agierenden Christina Hecke als Kommissarin im Saarland (bei ihr drückt ein Blick mehr aus als die Gestik bei anderen Tvermittlern) wurde endlich wieder einmal eine Protagonistin eingeführt, wo nicht das kaputte Privatleben oder psychische Störungen die 90 Minuten aggressiv bestimmen. Wird eine Fortsetzung beschlossen, muss bloß ein kniffligerer Fall für Kommissarin Mohn her! m Drehbuch hapert es auch bei der ersten fiktionalen Serie eines österreichischen Privatsenders. „Trakehnerblut“verliert wöchentlich – von 169.000 fiel Servus TV auf 110.000 Seher, gibt sich jedoch nicht enttäuscht. Ist doch der (offiziell nicht ausgewiesene) Teletest-gefallenswert bei denen, die noch zuschauen – es werden wohl nicht nur Pferdezüchter sein –, recht hoch. Dennoch langweilte sich offenbar ein Teil des Publikums und schaltete um, da für diese „Uneheliches Kind erbt Gestüt“-geschichte keine acht Folgen nötig sind. Cast und Setting werden in Erinnerung bleiben, Dietrich Mateschitz sollte aber schon jetzt eine Drehbuchschule gründen. Könnte dem Sender Flügel verleihen!
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