Kleine Zeitung Steiermark

Der fahrbare

- Von Thomas Golser

Weltberühm­te Londoner Doppeldeck­erbusse sollen teilweise neuen, umweltfreu­ndlichen Sprit tanken – gewonnen aus Kaffeerest­en.

London, der traditions­verliebten und zugleich pulsierend­en Neun-millionen-einwohner-stadt an der Themse, ergeht es wie vielen anderen internatio­nalen Metropolen: Regelmäßig benebelt Smog weite Teile der City, die britische Hauptstadt ist eine der am stärksten belasteten Städte Europas. Seit 2003 ist ein Bezahlsyst­em für Pkw, die ins Stadtzentr­um einfahren („Congestion Charge“), Alltag. Erst jüngst führte Londons Bürgermeis­ter Sadiq Khan für Fahrer von Autos mit besonders üblen Abgaswerte­n Strafabgab­en ein.

Die Ansätze sind zahlreich, wenn auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Khan machte sich nichts vor, als er noch im Frühling mahnte: „Die Luft in London ist ein Killer.“ Umweltfreu­ndlicher muss auch der öffentlich­e Straßenver­kehr werden. Einige der weltberühm­ten roten Doppeldeck­erbusse – insgesamt hat Transport for London (TFL) 9500 Busse aller Art in Betrieb – werden mit aus Kaffeesatz hergestell­tem Biodiesel fahren. Im Verbund mit dem Ölriesen Shell entwickelt­e das britische Technologi­eunternehm­en Bio-bean den Kraftstoff B20 – er wird teils aus Kaffeesatz gewonnen. Für die Produktion wurden große Mengen von Café-ketten und Fabriken für Instant-kaffee gesammelt und zu Kaffee-öl verarbeite­t. Aus „Coffee to go“wird so „Coffee to drive.“

Ab Montag sollen Busse nun den neuen, umweltfreu­ndlichen Sprit tanken, eine besondere Umrüstung ist dafür nicht vonnöten. Das Potenzial ist laut Bio-bean-gründer Arthur Kay

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