Der fahrbare
Weltberühmte Londoner Doppeldeckerbusse sollen teilweise neuen, umweltfreundlichen Sprit tanken – gewonnen aus Kaffeeresten.
London, der traditionsverliebten und zugleich pulsierenden Neun-millionen-einwohner-stadt an der Themse, ergeht es wie vielen anderen internationalen Metropolen: Regelmäßig benebelt Smog weite Teile der City, die britische Hauptstadt ist eine der am stärksten belasteten Städte Europas. Seit 2003 ist ein Bezahlsystem für Pkw, die ins Stadtzentrum einfahren („Congestion Charge“), Alltag. Erst jüngst führte Londons Bürgermeister Sadiq Khan für Fahrer von Autos mit besonders üblen Abgaswerten Strafabgaben ein.
Die Ansätze sind zahlreich, wenn auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Khan machte sich nichts vor, als er noch im Frühling mahnte: „Die Luft in London ist ein Killer.“ Umweltfreundlicher muss auch der öffentliche Straßenverkehr werden. Einige der weltberühmten roten Doppeldeckerbusse – insgesamt hat Transport for London (TFL) 9500 Busse aller Art in Betrieb – werden mit aus Kaffeesatz hergestelltem Biodiesel fahren. Im Verbund mit dem Ölriesen Shell entwickelte das britische Technologieunternehmen Bio-bean den Kraftstoff B20 – er wird teils aus Kaffeesatz gewonnen. Für die Produktion wurden große Mengen von Café-ketten und Fabriken für Instant-kaffee gesammelt und zu Kaffee-öl verarbeitet. Aus „Coffee to go“wird so „Coffee to drive.“
Ab Montag sollen Busse nun den neuen, umweltfreundlichen Sprit tanken, eine besondere Umrüstung ist dafür nicht vonnöten. Das Potenzial ist laut Bio-bean-gründer Arthur Kay