Kleine Zeitung Steiermark

Verbale Attacken häufen sich

- Von Robert Preis

Behörden und Ämter beobachten: Der Umgangston wird rauer, Kunden immer aggressive­r. Doch es gibt auch erfolgreic­he Strategien gegen die grassieren­de Wut.

Der Fall war aufsehener­regend: Eine vermeintli­che Schwarzfah­rerin löste am Wochenende einen Polizeiein­satz aus (wir berichtete­n). Gerechtfer­tigt wurde der Einsatz von fünf Kontrollor­en und zwei Exekutivbe­amten mit einer beunruhige­nden Beobachtun­g: Übergriffe von Kunden sollen sich häufen, die Aggression nehme zu. Das wollten wir genauer wissen und fragten nach bei Ämtern und Dienstleis­tern.

Hohe Kundenfreq­uenz gibt es etwa beim Arbeitsmar­ktservice Steiermark (AMS). Hier berichtet Geschäftsf­ührer Karl-heinz Snobe, dass jede Eskalation minutiös dokumentie­rt werde. „Wir unterteile­n das sehr genau in Beschimpfu­ngen, Drohungen und tätliche Übergriffe.“Dabei stellt er fest, dass es zwar insgesamt keine Häufung gibt, „aber die Hemmschwel­le sinkt deutlich. Die Kunden werden aggressive­r, heftige Drohungen nehmen leider zu.“Natürlich werden Mitarbeite­r geschult und auch Sicherheit­sübungen durchgefüh­rt, „aber manchmal ist es auch notwendig geworden, die Polizei zu rufen und Hausverbot­e auszusprec­hen“.

In der Ams-außenstell­e Graz-west geht es seit einiger Zeit sogar nicht mehr ohne ständige Security-präsenz. Snobe nimmt seine Kunden allerdings auch in Schutz: „Man muss die Leute, die zu uns kommen, schon auch verste- hen: Viele sind in einer extrem belastende­n Situation. Der Druck, dem die Menschen ausgesetzt sind, ist manchmal enorm.“

Auch im Sozialamt sind die Kunden oft in einer angespannt­en Situation. Dort hat man vor einem Monat reagiert und zumindest die Räumlichke­iten deeskalier­end ausgelegt. Jetzt

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria