Die Masche mit der Reinigung von Teppichen
Zwei Unternehmer sind wegen Betrugs und Sachwuchers angeklagt. Sie sollen viel zu viel für Teppichreinigungen verrechnet haben.
Zwei Unternehmer, ein Grazer (38) und sein Wiener Kollege (40), stehen heute am Landesgericht für Strafsachen als Angeklagte auf der Matte. Teppich wird ihnen die Justiz keinen bieten, obwohl sich in ihrem Fall alles um Tepauszug: piche dreht: Über Jahre hinweg sollen sie gemeinsam, allein und mit anderen Komplizen weit überhöhte Rechnungen für „professionelle Teppichreinigungen“und Reparaturen verrechnet haben. Laut Anklage ist das Sachwucher und Betrug.
Die Liste der Vorwürfe ist lang und abenteuerlich, ein Für die Reinigung und Reparatur von 10,78 Quadratmeter Teppich wurden 4100 Euro verrechnet. Angemessen wären laut Sachverständigem 1100 Euro gewesen.
Eine andere Kundin sollte für die Reinigung und die Entfernung von Motten aus zwei Teppichen (13,5 Quadratmeter) eine Rechnung über 9000 Euro begleichen. Angemessen wären laut Anklage 189 Euro gewesen – und das nur, wenn die Motten auch wirklich ordentlich entfernt worden wären. Einmal seien 3000 Euro verrechnet worden – für eine Leistung im Gegenwert von 29,58 Euro.
als auch Wirtschaftskammer warnten wiederholt vor dem Grazer Unternehmer, der per Flugblatt und Postwurfsendungen mit einer „Premium-teppichwäsche“um 9,90 Euro pro Quadratmeter warb, verrechnet wurden dann aber oft bis zu 150 Euro.
Eine 93-Jährige wollte zwei Teppiche (Gesamtwert 6000 Euro) reinigen lassen und war dann plötzlich mit einer Rechnung über 2000 Euro konfrontiert. Erst als ihr Sohn mit einem Anwalt drohte, wurde die Rechnung erlassen – und zwar zur Gänze. Das habe laut Konsumentenschützer System, viele Kunden hätten aber völlig überrumpelt sofort bezahlt. Realistisch sei übrigens ein Preis von 30 Euro pro gereinigtem Quadratmeter Teppich.