Kleine Zeitung Steiermark

FH statt Uni

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„Schluss mit den vielen Prüfungen“, 21. 11. Der Rektorench­ef hat zunächst Recht mit der Forderung, „Schluss mit den vielen Prüfungen“. Sie kosten nur sinnlose Energien und verplemper­te Zeit. Erkenntnis entsteht nicht und Wissen bleibt nur wenig haften. Prüfungen, in Form von Abfragen des Wissenssto­ffes, wie etwa das Abfragen historisch­er Zahlen, gehören nicht an die Universitä­t. Denn die Universitä­t hat die Aufgabe, wissenscha­ftliches Arbeiten zu vermitteln.

Eine „Verschlank­ung des Studiums“durch Verschulun­g und Prüfungen, wie sie der Rektorench­ef gern einführen möchte, entspräche allenfalls der Unterricht­sform einer „Fachhochsc­hule“, aber nicht der einer Universitä­t. Es ist schon evident, dass die Universitä­ten in den überbelegt­en Fächern sich einer gewissen Straffung der Strukturen in den Studiengän­gen bedienen. Nur, ist das noch „Universitä­t“?

Vielleicht sollte man sich eher darüber Gedanken machen, ob man nicht die Bereiche, in denen keine Forschung stattfinde­t, sondern überwiegen­d Wissen angewandt wird, wie bei Lehrern, Juristen etc., eher in Fachhochsc­hulen vermittelt. An Universitä­ten sollte der Schwerpunk­t „Forschung“letztendli­ch im Mittelpunk­t stehen.

Es gilt immer noch: „Freiheit der Wissenscha­ften“! Und als solches spielt der Faktor Zeit, ob man länger oder kürzer studiert, nur eine untergeord­nete Rolle. Dr. Bruno Reuer,

Bodensdorf

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