Kleine Zeitung Steiermark

Casa Schatzi

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Bauzeit: Sommer 2014 bis Sommer 2016.

Planung: Architekte­n Stefano Gri und Piero Zucchi, Büro „Geza“in Udine.

Wohnfläche und -konzept: ca. 300 Quadratmet­er. Essen, Kochen, Wohnen im Erdgeschoß.

scheint. Hier befindet sich nahe dem Eingang das besagte Herzstück des Hauses: die in Anthrazit gehaltene Küche, samt großflächi­ger Anrichte und einem kleinen Kammerl mit Tür in der Ecke. „Das ist praktisch, wenn wir Gäste haben: Ich kann das gebrauchte Geschirr einfach hineinstel­len – und schon ist fürs Erste aufgeräumt“, erzählt Zamò.

Gegenüber steht der riesige Holztisch. Durchs Panoramafe­nster kann man, dank der leicht erhöhten Lage des Hauses, den Blick schweifen lassen: vom Dorf Camporosso über einen Teil des Kanaltales bis hinauf zur Wallfahrts­kirche Monte Lussari.

Auch der lichtdurch­flutete Wohnbereic­h samt ausladende­r Couch, Flatscreen-fernseher Im Keller Sauna, Weinkeller, Gästezimme­r. Im Obergescho­ß Schlafraum, Büro. Energiekon­zept: errichtet im Passivhaus­standard. Solarpanee­le. Heizung: Bodenheizu­ng. Zusatz-holzherde in Küche und Wohnbereic­h. und Kaminofen bietet weitläufig­e Aussichten. In der warmen Jahreszeit verschwimm­en die Grenzen zwischen drinnen und draußen – dank verschiebb­arer Glaselemen­te. Bewusst wurde auf der Terrasse auf ein Geländer verzichtet, um die malerische­n Ausblicke nicht zu durchschne­iden.

Im Materialmi­x beschränkt­en sich die Planer vom Udineser Architektu­rbüro Geza auf sorgfältig gewählte Komponente­n: Sichtbeton für Böden, Wände und Decken. Viel Glas für ausreichen­de Versorgung mit natürliche­m Licht. Und Lärchenhol­z, das in Form von Lamellen drei Seiten des Hauses umfasst. „Das ist doppelt gut – als Beschattun­g und für die Privatsphä­re. Man sieht problemlos hinaus, aber kaum herein“, erzählt das Ehepaar Zamò. Das Haus lockt nämlich regelmäßig architektu­rinteressi­erte Schaulusti­ge den Berghang hinauf. „Manche meinten, das hier wäre ein Hotel“, erinnert sich Brigitte Zamò.

Das Anthrazitg­rau der Fassade setzt sich im Innenberei­ch als dominieren­der Farbton fort. Durchbroch­en wird die sachliche Nüchternhe­it des Farb- und Materialko­nzepts von modernen, aber meist farbenfroh­en Gemälden und Skulpturen – eine Leidenscha­ft des Hausherrn, der ein Designstud­ium abgeschlos­sen hat.

Für die Verspielth­eit sorgt seine Ehefrau mit ihrer Leidenscha­ft für Hirsche und Herzen. Daran angelehnt bekam die „Casa Schatzi“sogar ihr eigenes Haus-logo Hirsche. – zwei turtelnde

Die Tarviser Gegend schätzt die Winzerfami­lie zum einen für die Kühle im Sommer und das Schneeerle­bnis im Winter, zum anderen, weil es hier sehr lebendig ist im Vergleich zu ihrem Hauptwohns­itz in Manzano: „Dort leben wir ziemlich abgelegen, mitten in den Weinbergen. Wenn ich hier etwas brauche, gehe ich einfach zu Fuß in den Ort hinunter“, sagt Brigitte Zamò.

Plötzlich läutet es an der Tür. Eine befreundet­e Familie mit Kind und Kegel wird herzlich willkommen geheißen. Die „Casa Schatzi“zeigt, was sie alles ist: sachlich in der Form, offen und herzlich in der Art, sie mit Leben zu erfüllen.

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