Die Brüder Grimmig wollen es wieder wissen
Kurz nach seinem Bruder Liam legt auch Noel Gallagher ein neues Solo-werk vor. Er will Fans von Oasis auf ungewohntere Pfade entführen.
Kreativität ist in der Tat keine üble Art, sich gegenseitig beizukommen und zu matchen. Erst im Oktober legte Liam Gallagher (45) mit „As You Were“sein erstes echtes Solo-album vor, nun hat auch sein um fünf Jahre älterer Bruder Noel ein neues Angebot parat. Oasis, überlebensgroß gewordene Band aus Manchester, sind vor acht Jahren implodiert, die Gallagher-brüder an kollidierenden Egos und prinzipiellen Unstimmigkeiten gestrauchelt. Dieses Erbe anzutreten, und dann plötzlich noch ohne den jeweils anderen: zunächst wohl kein Spaziergang.
Noel Gallagher und seine „High Flying Birds“reüssierten dann 2011 und 2015 mit zwei soliden bis tollen Alben, die sich am gewohnten Fundus bedienten. Der 50-Jährige ist ein souveräner Songwriter, Gitarrist und Sänger – nicht zuletzt aber auch ein gewitzter Archivar. Er verwaltet den Nachlass des Brit-pop, schürft aber noch tiefer und hält die Beatles, die frühen Stones, The Who, die Kinks hoch. Das kannte man bereits von Oasis selig. What next?
Mit dem dritten, seit heute vorliegenden Solo-werk „Who Built The Moon?“beschreitet Noel neue Pfade. Er mag es nun licht, psychedelisch und tanzbar – die neuen Songs klingen frischer als alles bislang von