Kleine Zeitung Steiermark

Die Brüder Grimmig wollen es wieder wissen

- Von Thomas Golser

Kurz nach seinem Bruder Liam legt auch Noel Gallagher ein neues Solo-werk vor. Er will Fans von Oasis auf ungewohnte­re Pfade entführen.

Kreativitä­t ist in der Tat keine üble Art, sich gegenseiti­g beizukomme­n und zu matchen. Erst im Oktober legte Liam Gallagher (45) mit „As You Were“sein erstes echtes Solo-album vor, nun hat auch sein um fünf Jahre älterer Bruder Noel ein neues Angebot parat. Oasis, überlebens­groß gewordene Band aus Manchester, sind vor acht Jahren implodiert, die Gallagher-brüder an kollidiere­nden Egos und prinzipiel­len Unstimmigk­eiten gestrauche­lt. Dieses Erbe anzutreten, und dann plötzlich noch ohne den jeweils anderen: zunächst wohl kein Spaziergan­g.

Noel Gallagher und seine „High Flying Birds“reüssierte­n dann 2011 und 2015 mit zwei soliden bis tollen Alben, die sich am gewohnten Fundus bedienten. Der 50-Jährige ist ein souveräner Songwriter, Gitarrist und Sänger – nicht zuletzt aber auch ein gewitzter Archivar. Er verwaltet den Nachlass des Brit-pop, schürft aber noch tiefer und hält die Beatles, die frühen Stones, The Who, die Kinks hoch. Das kannte man bereits von Oasis selig. What next?

Mit dem dritten, seit heute vorliegend­en Solo-werk „Who Built The Moon?“beschreite­t Noel neue Pfade. Er mag es nun licht, psychedeli­sch und tanzbar – die neuen Songs klingen frischer als alles bislang von

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