Der „Schwarze Freitag“
Lokalaugenschein bei der vorweihnachtlichen Rabattschlacht am „Black Friday“: Die Geschäfte wurden zwar nicht gestürmt, der Handel zeigt sich aber zufrieden: „Das wird sich etablieren.“
Die Schnäppchenjagd hat Tim erfolgreich abgeschlossen. Mit zufriedenem Grinsen verlässt er den Saturn-elektrogroßmarkt im Citypark, in den Händen einen Soundbar. Die ganze Woche schon habe er auf diesen Tag gewartet, um beim Kauf der Lautsprecherbox günstig zuzuschlagen. „Jetzt habe ich mir 90 Euro erspart. Online wär’s sogar mehr gewesen, aber ich bin zufrieden“, sagt der Grazer.
Die vorweihnachtliche Rabattschlacht wurde mit dem gestrigen „Schwarzen Freitag“eingeläutet. In diesem Grazer Einkaufstempel trägt er viele Namen. „Black Shoesday“wortspielt ein Schuhhändler, zum „Friends Day“lockt eine Boutique und eine Textilkette verlängert die Aktion gleich auf ein „Black Weekend Sale“.
Es ist nicht nur diese Flut an Anglizismen, die Franz Suppan aus Vasoldsberg auf die Nerven geht. „Nein, ich find das alles nicht in Ordnung“, schüttelt er den Kopf. Dass er an diesem Freitag selbst zugeschlagen und eine Espressomaschine günstig erstanden hat, führt er aber nicht auf den „Schwarzen Freitag“zurück. „Mein Enkelkind will genau so eine Maschine haben. Ich habe das Angebot im Prospekt gesehen und war halt heute einkaufen.“Generell, so findet er, sollen die Menschen dann kaufen, wenn sie etwas brauchen. Solche Aktionstage