Vor 20 Jahren traf sich die Welt in Graz
Festakt erinnerte an Erfolg der ökumenischen Versammlung 1997.
Asyl, Entwicklungshilfe oder Gleichberechtigung zwischen Frau und Mann – darüber diskutierten Vertreter von 124 christlichen Kirchen 1997 bei der Zweiten Europäischen Ökumenischen Versammlung in Graz. „Es war die erste ,große‘ kirchliche Begegnung zwischen Ost und West nach dem Fall des Eisernen Vorhangs“, erläuterte Superintendent Hermann Miklas beim Festakt 20 Jahre danach, Donnerstagabend im Landtag. „Sie war bunt, aber am Ende sind bei einzelnen Fragen nicht zu verdeckende, offene Wunden zurückgeblieben.“
Die Folgen für die Steiermark? „Die Stadt konnte sich als Austragungsort für heikle Megakongresse profilieren“, sagte der Superintendent. Doch die Versammlung strahlte auch in den kirchlichen Bereich aus: So verabschiedeten die 1000 Delegierten eine „Charta oecumenica“, „einen Verhaltenskodex der Kirchen“. Wenig später wurde das Ökumenische Forum christlicher Kirchen in der Steiermark gegründet, dem Miklas derzeit vorsteht. Und seit damals begehen die Kirchen am 17. Jänner den „Tag des Judentums“.
Zum Festakt gekommen waren auch der orthodoxe Theologe Grigorios Larentzakis, Caritas-direktor Herbert Beiglböck und Superintendent Wilfried Nausner: Sie organisierten die Versammlung federführend mit.