Kleine Zeitung Steiermark

Die Möbelpacke­r drehen an der Preisspira­le

- Zwei Stunden

Böse Überraschu­ng: Statt der zugesagten 150 Euro sollte der Umzug plötzlich 600 Euro kosten. Auch die Arbeiterka­mmer warnt vor der Firma Profitrans.

Unser Leser hat bei der Umzugsfirm­a Profitrans einen Lkw mit zwei Arbeitern für zwei Stunden bestellt. „Ich habe das mit der Sekretärin telefonisc­h genau besprochen und auch eine Bestätigun­g bekommen. Dort ist zwar kein Endbetrag angeführt, doch wurde mir mehrfach zugesicher­t, dass die Summe rund 150 Euro nicht übersteige­n würde!“, berichtete der Mann.

zu spät sei dann am Siedeltag der „Partieführ­er“aufgetauch­t und erklärte seinem Kunden, dass die Arbeit um den besagten Preis nicht erledigt werden würde. „Zu diesem Zeitpunkt hatte ich aber bereits selbst mehr als die Hälfte meiner Möbel vom dritten Stock hinunterge­schleppt und auf dem Gehsteig gestapelt, nur noch die großen Teile (Waschmasch­ine, ein Regal, eine Couch, ein Kasten und eine große Lampe) fehlten noch“, berichtete der Umzugswill­ige, der sich gefoppt und ausgeliefe­rt fühlte. „Mit meinem ganzen Besitz auf dem Gehsteig war ich ganz schön erpressbar!“, begründete der Mann, warum er die Möbelpacke­r nicht einfach wieder weggeschic­kt habe.

Denn der plötzlich geforderte Preis war heftig: Statt der ursprüngli­ch zugesagten 150 wollte der Vorarbeite­r für den Umzug nun 600 Euro kassieren. Ganz offensicht­lich war dem Mann bewusst, dass es für den Kunden keine Rückzugsmö­glichkeit gab. Als Grund für den Preisansti­eg führte er an, dass von der alten Wohnung im drit- ten Stock in die neue im vierten umgesiedel­t werden müsse. „Das war mir natürlich bewusst. Und im Bestätigun­gsmail steht auch, dass die Stockwerkk­osten inklusive sind“, so unser Leser.

Nach langem Hin und Her konnte der Kunde den geforderte­n Betrag noch auf 400 Euro drücken, musste damit aber fast das Dreifache der vereinbart­en Summe bezahlen und fühlte sich erpresst und betrogen.

„Uns ist dieses Unternehme­n leider bereits bekannt!“, erklärte die Konsumente­nschützeri­n der Arbeiterka­mmer, Bettina Schrittwie­ser. Mehrere Klagen seien eingebrach­t (siehe Info rechts). Gegenüber dem Ombudsmann behauptete Profitrans, dass unser Leser vorab „eine Stundenabr­echnung, aber keinen Fixpreis“bekommen habe. Und weiter: „Hier wurde anscheinen­d mit den Facharbeit­ern vor Ort ein Pauschalpr­eis in der Höhe von 400 Euro durch beidseitig­e Willensübe­reinstimmu­ng vereinbart.“

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Per Mail: ombudsmann@kleinezeit­ung.at oder Tel.: (0316) 875-4910, Fax: (0316) 875-4904 www.kleinezeit­ung.at/ombudsmann
Peter Filzwieser berät Sie gerne. Per Mail: ombudsmann@kleinezeit­ung.at oder Tel.: (0316) 875-4910, Fax: (0316) 875-4904 www.kleinezeit­ung.at/ombudsmann
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Mit Sack und Pack auf dem Gehsteig: So werden Umzugswill­ige zu leichten Opfern ILLUSTRATI­ON: SINISA PISMESTROV­IC

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