Zur Person
geboren 1954 in Göttingen, Deutschland, studiert Bildungswissenschaften, Psychologie und Soziologie in Gießen und Kiel. Habilitation in Oslo, Norwegen. Lehrt in
Kiel, Flensburg, Potsdam, Oslo und Trondheim, ehe er 2005 Professor an der Universität Wien wird.
Publikationen: „Weißbuch Lehrerbildung“, 2009, „Bologna, What’s next? Über die Zukunft der österreichischen Hochschulen“, 2010 Aber es geht ja primär darum, Kinder daran zu hindern, sich vom Religionsunterricht abzumelden.
Und die Sanktionen? Schwachsinn. Die größte Bildungsreform steht ja gar nicht in dem Bildungspaket – die Deckelung der Mindestsicherung. Wie soll ein Kind lernen, das kein eigenes Bett hat und keinen eigenen Arbeitsplatz, das keine ordentlichen Klamotten hat und kein Frühstück kriegt? Wie soll der Lehrer beschaffen sein, dass so ein Kind in der Schule auf einmal strahlend lächelt und einsteinsche Formeln lernt? Damit trifft man die Schwächsten. Die Idee, Geldstrafen zu verhängen für Vernachlässigung der Schulpflicht ist Quatsch.
Was dann? Gezielte Förderung.
Welche Note würden Sie dem Programm geben?
Als Deutschlehrer hätte ich geschrieben: Thema verfehlt.
Auch eine Art Nicht genügend. Das wäre unfair, weil es ein paar wichtige Punkte darin gibt. Ich unterstelle auch keinem der Beteiligten schlechte Absichten. Das passiert, wenn man Leute an einen Tisch setzt, die nur anekdotisches Wissen darüber haben, wie solche Systeme funktionieren, und dann Vorschläge machen, die andere Länder schon hinter sich gebracht haben. Bildungswissenschaftler