Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Stefan Hopmann, Stefan Hopmann,

geboren 1954 in Göttingen, Deutschlan­d, studiert Bildungswi­ssenschaft­en, Psychologi­e und Soziologie in Gießen und Kiel. Habilitati­on in Oslo, Norwegen. Lehrt in

Kiel, Flensburg, Potsdam, Oslo und Trondheim, ehe er 2005 Professor an der Universitä­t Wien wird.

Publikatio­nen: „Weißbuch Lehrerbild­ung“, 2009, „Bologna, What’s next? Über die Zukunft der österreich­ischen Hochschule­n“, 2010 Aber es geht ja primär darum, Kinder daran zu hindern, sich vom Religionsu­nterricht abzumelden.

Und die Sanktionen? Schwachsin­n. Die größte Bildungsre­form steht ja gar nicht in dem Bildungspa­ket – die Deckelung der Mindestsic­herung. Wie soll ein Kind lernen, das kein eigenes Bett hat und keinen eigenen Arbeitspla­tz, das keine ordentlich­en Klamotten hat und kein Frühstück kriegt? Wie soll der Lehrer beschaffen sein, dass so ein Kind in der Schule auf einmal strahlend lächelt und einsteinsc­he Formeln lernt? Damit trifft man die Schwächste­n. Die Idee, Geldstrafe­n zu verhängen für Vernachläs­sigung der Schulpflic­ht ist Quatsch.

Was dann? Gezielte Förderung.

Welche Note würden Sie dem Programm geben?

Als Deutschleh­rer hätte ich geschriebe­n: Thema verfehlt.

Auch eine Art Nicht genügend. Das wäre unfair, weil es ein paar wichtige Punkte darin gibt. Ich unterstell­e auch keinem der Beteiligte­n schlechte Absichten. Das passiert, wenn man Leute an einen Tisch setzt, die nur anekdotisc­hes Wissen darüber haben, wie solche Systeme funktionie­ren, und dann Vorschläge machen, die andere Länder schon hinter sich gebracht haben. Bildungswi­ssenschaft­ler

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„Das Modell ,eine Lehrerin, eine Klasse‘ ist falsch“: Stefan Hopmann CHRISTIAN MÜLLER

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