Kim feuert seine stärkste Rakete ab
Nordkoreas Regime kann nach den jüngsten erfolgreichen Tests nun Atombomben bis nach Amerika schießen – und nach Europa.
Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un bedroht die USA immer offensichtlicher mit Atomwaffen. Ein neuer Raketentest ist außerordentlich erfolgreich verlaufen: Der Flugkörper mit der Bezeichnung Hwasong-15 erreichte eine Flughöhe von mehr als 4400 Kilometern und stürzte dann mit hoher Geschwindigkeit vor Japan ins Meer. „Wir können davon aus- dass es sich vom Typ her um eine Interkontinentalrakete handelt“, sagte Japans Verteidigungsminister Itsunori Onodera in Tokio. Pjöngjang habe mit dem Test klar gegen internationale Resolutionen verstoßen.
In Asien steigt nach einer zweimonatigen Testpause nun wieder die Angst. Kim besitzt bereits funktionierende Atombomben. Zuletzt hat er zudem eine Reihe von Raketen verschiedener Größenklassen aus- lassen, die Sprengköpfe ins Ziel tragen können. Eine ausreichende Treffgenauigkeit bei großer Reichweite lässt sich allerdings nur durch lange Testprogramme sicherstellen. „Und nur wenn ein Trägersystem zuverlässig funktioniert, eignet es sich für eine Drohkulisse“, sagt Verteidigungsexperte Narushige Michishita vom National Graduate Institute for Policy Studies (Grips) in Tokio.
„Der große historische Aufgehen, trag, zur Nuklear- und Raketenmacht aufzusteigen, ist abgeschlossen“, donnerte die Sprecherin einer Sondersendung des nordkoreanischen Staatsfernsehens. Bei der Waffe handele es sich gleichwohl nur um ein „Verteidigungsmittel gegen die Aggressionen der Us-imperialisten“. Nordkorea liebe den Frieden und sei eine „verantwortungsvolle Atommacht“.
Die Militärs haben die kräftige neue Rakete für den Test fast senkrecht nach oben geschosprobieren