Nächster Tiefschlag für Pechvogel Diethart
Ex-tourneesieger Thomas Diethart stürzte in der Ramsau schwer und liegt auf der Intensivstation. Es ist bereits sein dritter Rückschlag.
Thomas Diethart, das ist im heimischen Sport ein trauriges Beispiel dafür, wie nahe Erfolg und Unglück beieinanderliegen können. War der Niederösterreicher in der Saison 2013/14 mit seinem sensationellen Triumph bei der Vierschanzentournee noch in die Herzen der österreichischen Fans geflogen, so musste der 25Jährige seitdem viele schwere Rückschläge hinnehmen.
Negativer Höhepunkt ist nun ein fürchterlicher Sturz bei einem Trainingssprung auf der Ramsauer Normalschanze. „Gleich nach dem Absprung hat er den Ski nicht richtig reinbekommen, konnte deshalb nicht das richtige Flugsystem aufbauen und spitzte dann auf dem Vorbau ein“, schildert Ösvpressesprecher Florian Kotlaba den Vorfall. Diethart, der kurz das Bewusstsein verloren hatte, wurde sofort mit dem Rettungshubschrauber in das Krankenhaus Schladming transportiert.
Erste Untersuchungen haben ergeben, dass sich der gebürtige Tullner eine schwere Gehirnerschütterung mit Einblutung ins Gehirn, eine Lungenquetschung, starke Abschürfungen eine Rissquetschwunde im Gesicht zugezogen hat. Zwar sind die Verletzungen nicht lebensbedrohlich, doch wird der Pechvogel zumindest bis heute Mittag auf der Intensivstation bleiben.
Diethart ist damit innerhalb von nicht einmal zwei Jahren bereits das dritte Mal schwer gestürzt. Nach seinem Tourneemeisterstück krönte der Senkrechtstarter die Saison noch bei den Olympischen Spielen in Sotschi mit Team-silber sowie dem vierten Platz auf der Normalschanze und wurde zu Österreichs „Aufsteiger des Jahres“gewählt. In der darauffolgenden Saison ereilte Diethart jedoch jenes Schicksal, mit dem viele Skispringer zu kämpfen haben, wenn aus quasi unerklärlichen Gründen plötzlich der Flugfaden reißt.
2014/15 kam Diethart zwar noch zu einigen Weltcupstarts, hatte aber meist große Mühe, sich überhaupt für einen Finaldurchgang zu qualifizieren. 2015/16 war der zweifache Weltcupsieger schon nicht mehr im Nationaltem und kam im Februar 2016 bei einem Continentalcup-springen in Brotterode schwer zu Sturz.