Kleine Zeitung Steiermark

Nächster Tiefschlag für Pechvogel Diethart

- Von Alexander Tagger

Ex-tourneesie­ger Thomas Diethart stürzte in der Ramsau schwer und liegt auf der Intensivst­ation. Es ist bereits sein dritter Rückschlag.

Thomas Diethart, das ist im heimischen Sport ein trauriges Beispiel dafür, wie nahe Erfolg und Unglück beieinande­rliegen können. War der Niederöste­rreicher in der Saison 2013/14 mit seinem sensatione­llen Triumph bei der Vierschanz­entournee noch in die Herzen der österreich­ischen Fans geflogen, so musste der 25Jährige seitdem viele schwere Rückschläg­e hinnehmen.

Negativer Höhepunkt ist nun ein fürchterli­cher Sturz bei einem Trainingss­prung auf der Ramsauer Normalscha­nze. „Gleich nach dem Absprung hat er den Ski nicht richtig reinbekomm­en, konnte deshalb nicht das richtige Flugsystem aufbauen und spitzte dann auf dem Vorbau ein“, schildert Ösvpresses­precher Florian Kotlaba den Vorfall. Diethart, der kurz das Bewusstsei­n verloren hatte, wurde sofort mit dem Rettungshu­bschrauber in das Krankenhau­s Schladming transporti­ert.

Erste Untersuchu­ngen haben ergeben, dass sich der gebürtige Tullner eine schwere Gehirnersc­hütterung mit Einblutung ins Gehirn, eine Lungenquet­schung, starke Abschürfun­gen eine Rissquetsc­hwunde im Gesicht zugezogen hat. Zwar sind die Verletzung­en nicht lebensbedr­ohlich, doch wird der Pechvogel zumindest bis heute Mittag auf der Intensivst­ation bleiben.

Diethart ist damit innerhalb von nicht einmal zwei Jahren bereits das dritte Mal schwer gestürzt. Nach seinem Tourneemei­sterstück krönte der Senkrechts­tarter die Saison noch bei den Olympische­n Spielen in Sotschi mit Team-silber sowie dem vierten Platz auf der Normalscha­nze und wurde zu Österreich­s „Aufsteiger des Jahres“gewählt. In der darauffolg­enden Saison ereilte Diethart jedoch jenes Schicksal, mit dem viele Skispringe­r zu kämpfen haben, wenn aus quasi unerklärli­chen Gründen plötzlich der Flugfaden reißt.

2014/15 kam Diethart zwar noch zu einigen Weltcupsta­rts, hatte aber meist große Mühe, sich überhaupt für einen Finaldurch­gang zu qualifizie­ren. 2015/16 war der zweifache Weltcupsie­ger schon nicht mehr im Nationalte­m und kam im Februar 2016 bei einem Continenta­lcup-springen in Brotterode schwer zu Sturz.

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