Cyrano trifft Inga Lindström
„Verliebt in den Chef“, gestern im ORF, am Sonntag im ZDF.
Sophie reist nicht gerne. Als sie ein Foto vom Kolosseum in Rom sieht, fällt ihr auch wieder ein, warum: „Ist eh alles kaputt.“Auch mit Rachmaninow kann sie nicht viel anfangen. Und überhaupt: Ist das nicht eine Wodka-marke? Sophie ist halt kein Kopf-, sondern mehr der Bauchmensch.
Wie also die hübsche Köchin an den kulturaffinen Sven bringen? Man schlage nach bei Cyrano de Bergerac: Der hat auch schon für den intellektuell mittelmäßig begabten Christian die Verse geschrieben, die Roxane dahinschmelzen ließen. Ähnliches sah man gestern bei Inga Lindström: Da wollte Anna über ihren Chef hinwegkommen, indem sie ihn mit Sophie verkuppelt.
Während Cyrano tatsächlich das Nachsehen hat, gibt es bei der etwas schlichter gestrickten Lindström-verfilmung ein Happy End. Und dafür sitzt man schließlich vor dem Fernseher: für Bilder von idyllischen Landschaften, schöner Häuser (oder noch schöneren Hausbooten) und für rosarote Geschichten, bei denen man das Gehirn durchlüften kann. achsehen kann man die Komödie, die mit ein paar hübschen Regie-einfällen punktet, am Sonntag im ZDF. Vielleicht gar keine schlechte Alternative zum „Tatort“, denn um es mit Sophie zu sagen: Dort ist meist „eh alles kaputt“.
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