So gelingt die grüne Wende im Garten
Wider den grassierenden Verlust gesunder Böden: was jeder Einzelne zum Erhalt fruchtbarer Flächen beitragen kann.
ie Zahlen sind hinlänglich bekannt und büßen dennoch nichts von ihrer Brisanz ein: Jeden Tag verliert Österreich durch Verbauungen 15 Hektar an gesunden Böden. Der Trend zum Flächenverlust ist ungebrochen, hinzu kommt, dass selbst unverbaute Böden durch Düngung und Übernutzung ihre fruchtbaren Humusschichten abbauen, womit ein wichtiger Co2-speicher verloren geht.
Die gute Nachricht: Jeder Gartenbesitzer kann diesem Trend entgegenwirken. Das Rezept dafür ist die Pflege des Gartens mit den Mitteln, die die Natur selbst zur Verfügung stellt. „In den letzten 60 bis 70 Jahren ist da leider sehr viel Wissen verloren gegangen“, sagt Angelika Ertl, steirische Gartenbauexpertin, Buchautorin und Orf-moderatorin. „Man hat sich angewöhnt, mit Pestiziden zu arbeiten. Aber einmal ein Fungizid gesprüht und alle Pilze im Boden sind weg. Einmal Glyphosat aufgebracht und die Hälfte der Regenwürmer ist verschwunden.“Dabei, sagt Ertl, müsse man für einen gesunden Garten nur mit dem „natürlichen Bodenpersonal“– den milliardenfachen Mikroorgansimen im Humus – arbeiten.
Denn der Humus ist es, der aus einem Boden erst eine fruchtbare Basis für Wachstum macht. Er bindet CO2 und bietet den Pflanzen die nötigen Nährstoffe. „Mit künstlicher Düngung wird der Humus ausgelaugt und verschwindet. Und ist er einmal weg, dauert es zehn Jahre, bis sich wieder eine Schicht von gerade einmal einem Millimeter bildet“, sagt Ertl.
Im eigenen Hausgarten kann man dem Humusaufbau allerdings Vorteile verschaffen. Etwa mittels Komposthäufen oder natürlicher Gründüngung. Die besten Tipps, dem Humusverlust entgegenzuwirken, gibt es auf dieser Doppelseite. Bodenpersonal nutzen: Angeli- ka Ertl Günter Pilch