Herr auf der Raubvogelpiste
Norweger flog mit dem gestärkten Selbstvertrauen aus dem Lake-louise-sieg von Kanada in die Staaten und nennt Alexis Pinturault, Ted Ligety und (offenbar unwissend vom Startverzicht) auch Marcel Hirscher zu den Mitfavoriten. Österreichs Sportler des Jahres feierte 2015 hier seinen Sensationssieg in der Speed-disziplin.
Dennoch ist und bleibt Colorado für Reichelt goldener Boden: Neben dem Wm-titel sicherte er sich hier 2005, 2007 und 2014 drei Weltcupsiege und zwei dritte Plätze. Das macht ihn zum erfolgreichsten Super-g-fahrer von Beaver Creek. „Es macht Spaß, an Orte zurückzukehren, die einem schon viel Freude bereitet haben“, sagt Reichelt, für den es heute zu einem Déjà-vu kommen kann: Am 1. Dezember 2005, also genau vor zwölf Jahren, feierte er auf der „Birds of Prey“mit dem Triumph im Super-g seinen ersten von insgesamt 13 Weltcupsiegen.
Während sich
Reichelt jedenfalls leicht bekleidet. Im nahen Denver war es am Wochenbeginn mit unfassbaren 27 Grad Celsius auf 1600 Metern sogar wärmer gewesen als in Cancun oder Miami.
„Absolut ungewöhnlich“, fand auch Vincent Kriechmayr. „Man ist es schon gewöhnt, dass das Wetter verrückt spielt“, sagte der Oberösterreicher. „Man kann den Klimawandel nicht mehr abstreiten.“Kriechmayr ist in Frühform und hätte ohne gravierende Fehler schon in Kanada mehr erreicht als zwei neunte Plätze. „Ich bin in beiden Disziplinen gut drauf“, gab sich der 26-Jährige aber forsch.
Matthias Mayer hat den Ärger über sein Aus im Super-g von Lake Louise hinter sich gelassen. „Der Sprung ging weiter als gedacht, dann hat es mir beide Ski weggeschlagen“, analysierte der Kärntner. Ärgern bringe aber nichts. „Ich konzentriere mich voll auf hier.“
hat nicht ganz so prickelnde Erinnerungen wie Reichelt, wenn er an die Raubvogelpiste denkt. 2012 kam er auf dem schnellen Kurs zu Sturz und war bewusstlos: „Da sind mir die Lichter ausgegangen, aber ich war hier auch schon schnell.“Erik Guay muss wegen seiner anhaltenden Rückenprobleme weiter passen.