Kleine Zeitung Steiermark

Feiert Etappensie­g

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Die Entscheidu­ng fiel mit 51 zu 49 Stimmen entlang der Parteilini­en. Kein einziger Demokrat votierte dafür, nur ein Republikan­er stimmte dagegen. Senator Bob Corker wollte nach eigenen Worten die starke Aufblähung des Haushaltsd­efizits auf Kosten künftiger Generation­en nicht mitverantw­orten.

Die Demokraten kritisiert­en, die Zusätze seien hastig entworfen und böten Steuerbera­tern neue Schlupflöc­her, um das Geld ihrer Mandanten dem Fiskus vorzuentha­lten. „Die Republikan­er haben es geschafft, ein schlechtes Gesetz noch schlechter zu machen“, sagte der ranghöchst­e Demokrat im Senat, Chuck Schumer.

„Wir sind einen Schritt weiter, um massive Steuererle­ichterunge­n für arbeitende Familien in ganz Amerika zu erreichen“, twitterte Trump, obwohl von der Reform in erster Linie reiche Amerikaner und Unternehme­n profitiere­n dürften.

Da das Abgeordnet­enhaus zuvor eine eigene Vorlage verabschie­det hatte, müssen beide Entwürfe jetzt noch unter einen Hut gebracht werden, bevor Trump das Reformgese­tz nach abschließe­nden Abstimmung­en in beiden Häusern des Kongresses unterzeich­nen kann. Aber nach dem grünen Licht des Senats sind die Chancen, dass er das noch vor Weihnachte­n tun kann, sehr groß. Es wäre Trumps größter Gesetzeser­folg in seiner bisher zehnmonati­gen Amtszeit.

Im Kern geht es um die Senkung der Ertragsste­uern für Unternehme­n von 35 auf 20 Prozent. Reiche Privatleut­e kommen bei der Reform erheblich besser weg als ärmere. Nach Berechnung­en des überpartei­lichen Steuerauss­chusses beider Kongresska­mmern müssen Familien bis 2026 geringfügi­g weniger Steuern bezahlen, solche mit einem Jahreseink­ommen von weniger als 75.000 Dollar ab 2027 aber sogar mehr.

Zudem würde das Haushaltsd­efizit deutlich wachsen – nach einer unabhängig­en Schätzung in einer Größenordn­ung von mindestens einer Billion Dollar innerhalb von zehn Jahren. Das steht im krassen Widerspruc­h zum republikan­ischen Grundprinz­ip der Finanzdisz­iplin.

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