Heiße Fehde um das Grazer Stadtklima
Aus Grün wird Beton: Initiative reibt sich an Bauprojekten „ohne Rücksicht auf das Stadtklima“. Planungsamt kontert.
Bäume, die Bauprojekten weichen, Bebauungsdichten oberhalb üblicher Werte, versäumte Gelegenheiten für Begrünungen: Es ist ein Rundumschlag gegen den vorherrschenden Stil der Stadtplanung, zu dem die „Initiative für ein unverwechselbares Graz“ausholt. Kern der Aktivbürgerkritik: Graz verabsäume es bei Bau- und Planungsprojekten systematisch, auf das Stadtklima Rücksicht zu nehmen. Auch Vorzeigeprojekte wie etwa die Smart City seien davon nicht ausgenommen.
So liege der Standort des bahnhofsnahen Zukunftsprojekts just in jenem Bereich der Stadt mit dem geringsten Luftaustausch. „Laut den offiziellen planerischen Hinweisen für dieses Gebiet sollte Wohnen dort nur mit Einschränkungen zugelassen werden“, sagt Heinz Rosmann von der Initiative. „Dann sollte man zumindest danach trachten, die lokale Klimasituation zu verbessern, etwa mit mehr Bäumen und geringerer Bodenversiegelung.“Das geschehe aber nicht, so die Kritik des ehemaligen Grazer Stadtplaners. Laut Bebauungsplan seien in der Smart City maximale Bebauungsdichten von bis zu 4,3 vorgesehen, was Gebäudehöhen bis 60 Meter mit sich bringe. „Das wird den Luftaustausch zusätzlich mindern, höhere Temperatur und Feinstaubbelastung sind die Folgen“, sagt Rosmann.
Auch in Reininghaus liege stadtklimatisch vieles im Argen. „Im Areal 3 werden Dichten von weit über 2,5 zugelassen, für das gesamte Areal sind 13 Bäume vorgesehen.“Ähnliche Fälle gebe es bei zahlreichen weiteren Planungen, etwa am Unteren Plattenweg oder entlang der Mur. „Graz tritt derzeit all die einst beschlossenen Ziele zum