Wenn Götter im Sumpf versinken
lich auf die zweite Generation des „Ring“-mythos, auf Hagen, Siegfried und Brünnhilde, die durch die Schandtaten ihrer Väter, Wotans und Alberichs, viel Leid erfuhren und dieses auch weitergeben.
Um dies zu zeigen, verändert die Berliner Regisseurin die Abfolge des „Rings“: „Hagen“beginnt mit Siegfrieds Tod, den auch Wagner 1848 als erstes Teilstück seiner Tetralogie in Angriff nahm, weil diese später in die „Götterdämmerung“integrierte Szene für ihn das Kernstück des Gesamtkonzepts bildete. Dann erlebt der Abend eine filmische Rückblende.
Plötzlich finden wir uns auf dem schlammigen Grund des Rheins wieder, wo die Rheintöchter den lüsternen Alberich necken, bis er kopfüber in der braunen Suhle landet – beobachtet von seinem kleinen Sohn Hagen, der auch die Gier genauestens registriert, mit der sein Vater verklebte Geldscheine anstelle von Gold aus dem Dreck zieht.
In von heute gekleidet, sind Wotan (Aris Argiris) und Loge (Michael J. Scott) nicht minder gierig als Alberich, den Martin Winkler als lechzendes Ekelmonster mimt. Bald werden auch die Götter im Sumpf versinken, mit dem Bühnenbildner Henrik Ahr wohl auf deren anale Charaktere deutet, wie Sigmund Freud die Gier nach Geld und Macht klassifizierte. Weshalb sie auch nicht davor zurückschrecken, Alberich die Hand abzusägen,