Marachs Match mit dem eigenen Körper
Tennis-ass Oliver Marach sagt seinen vielen Verletzungen den Kampf an. Auch wenn diese ihm heuer irgendwie „geholfen“haben.
Ich war noch nie so oft verletzt wie in dieser Saison. Aber ich hatte auch erst selten so ein erfolgreiches Jahr wie heuer“, sagt Oliver Marach mit einem Lächeln, nachdem er bei einem Spezialisten im deutschen Prien am Chiemsee eine intensive Trainingseinheit abgespult hat. Nach einer „dummen Übung“habe er plötzlich Kreuzschmerzen verspürt und sich daher für vier Tage beim
Arzt seines Vertrauens in Behandlung begeben.
Aber keine Bange – der Steirer, der sich heuer in seiner Heimat Graz auf die kommende Saison vorbereitet, fühlt sich prinzipiell schmerzfrei. Und das soll was heißen, machten der aktuellen Nummer 19 der Doppel-weltrangliste heuer doch neben alltäglichen Wehwehchen sowohl das Handgelenk, das Knie als auch ein leichter Bandscheibenvorfall zu schaffen.
In Deutschland unterzieht sich der Doppel-spezialist, der heuer mit seinem kroatischen Partner Mate Pavic im Endspiel von Wimbledon stand und auch beim Atp-finale zum Einsatz kam, daher auch einigen Tests, „damit wir draufkommen, warum ich so oft verletzt bin. Andererseits bin ich halt auch schon wieder ein Jahr älter geworden“, schmunzelt der 37Jährige, der am Freitag mit Sparingpartner Christian Magg ins Tennistraining einsteigt. „Vor Weihnachten bin ich für vier Tage in Wien, wo ich gemeinsam mit Mate, Nikola Metkic und Alex Peya ein Matchtraining absolvieren werde. Am 26. Dezember fliege ich dann nach Doha. Dann folgen Auckland, Melbourne, der Davis Cup, Sofia oder Montpellier und Rotterdam, ehe es nach Acapulco geht. Das wird toll, weil da auch meine Familie sein wird.“
Apropos Familie: Ehefrau Jessie sowie seine Töchter Leah und Amelie, die ja normalerweise in Panama leben, sind jetzt einen Monat in Graz. Für Marach ein Traum, „habe ich die Familie heuer doch viel zu selten gesehen. Amelie hat vor wenigen Tagen das erste Mal Schnee gesehen – das war ein unglaublich glücklicher Moment.“
Und wie sieht es mit Marachs Zielen für 2018 aus? „Da ich 2017 erst im März in die Tour eingestiegen bin, haben wir zu Beginn des Jahres nichts zu verteidigen. Da ist ein weiterer Sprung nach vorne durchaus möglich. Aber prinzipiell muss man natürlich sehen, wie es läuft. Es kann ja so viel passieren“, sagt der Blondschopf und denkt dabei wohl auch an seinen Körper.