Kleine Zeitung Steiermark

Verbote verpuffen: Steiermark ruft heuer zum Feuerwerkv­erzicht auf

- Von Thomas Rossacher

Feinstaubb­elastung steigt in der Silvestern­acht auf das Zehnfache. Und: Auftrag an Klimaforsc­her, um Luftgüte bis 2050 zu berechnen.

Per Gesetz sind Raketen und Kracher im Ortsgebiet generell verboten, sofern der Bürgermeis­ter keine Ausnahme gestattet. Bei Missbrauch drohen Strafen bis zu 10.000 Euro. Daran halten sich von Jahreswech­sel zu Jahreswech­sel aber auch die Steirer selten.

Deshalb probieren es 2017 Tier- und Umweltschu­tz, Landespoli­tik und Ärzte mit einem gemeinsame­n Appell. Motto: „Schenken Sie zum heurigen Jahreswech­sel Respekt.“Landesrat Anton Lang ruft zum Feuerwerkv­erzicht auf.

Aurel Krauß, Oberarzt des UKH Graz, berichtet von 12 bis 16 Patienten an der plastische­n Chirurgie rund um Silvester. Zu versorgen sind leichte bis Landesrat Lang kann „auch ohne Knallerei lustig sein“

schwere Handverlet­zungen „durch Sprengstof­f, denn darum handelt es sich ja“. Nicht mitgezählt: Augenverle­tzungen und bleibende Hörschäden.

Auch Tierschutz­ombudsfrau Barbara Fiala-köck erinnert, dass die Knallerei „Haustiere in enorme Angst versetzt“. Für die Vögel und Wildtiere sei Silvester obendrein ein Horror. Und schlecht für unsere Gesundheit, ergänzt Abteilungs­leiter Gerhard Semmelrock: So steigen am 31. Dezember die Luftschads­toffbelast­ungen um das Zehnfache. Der 1. Jänner sei regelmäßig der meistbelas­tete Tag des Jahres. Nicht nur in der „Feinstaubh­auptstadt“Graz.

Apropos: Land und Stadt investiere­n nun 80.000 Euro, damit das Wegener Center für Klima und Globalen Wandel (Uni Graz) die „Entwicklun­g der Luftschads­toffe in der Steiermark unter verschiede­nen Klimaszena­rien“bis ins Jahr 2050 erforscht. Ein Beispiel in Kürze: Was bedeutet es für die Feinstaubb­elastung, wenn es hierzuland­e immer wärmer wird und die Steirer weniger heizen? Ergebnisse sollen im Jahr 2020 vorliegen.

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