Das Bindeglied wird neu vermessen
Bewertungsschema
Produktionstechnologien und neuer Materialien hat die Ski-industrie mittlerweile für jeden Typ Skifahrer das passende Paar. Diese riesige Auswahl erleichtert die Entscheidung dabei freilich nicht. Was bei der Suche nach der richtigen Ausrüstung aber vielfach auf der Strecke bleibt, ist eine nicht weniger wichtige Komponente: der Schuh. „Für mich“, sagt Ex-rennläufer Rainer Schönfelder, der selbst schon einige Male beim „Worldskitest“die schwarzen Bretter angeschnallt hat, „ist der Schuh fast noch wichtiger als der Ski. Weil es das erste Bindeglied vom Fahrer zum Ski ist – der Teil der Ausrüstung, den man auch wirklich berührt.“
40–50 ank
EZwischen Skifahrer und Ski steckt ein ganz wesentliches Bindeglied: der Schuh.
verfeinerter
30–39,9 Nach seiner aktiven Karriere fielen dem Kärntner zwei Dinge auf, als er auf die Piste ging. „Erstens, dass es vielen an Bequemlichkeit fehlt. Das ist der Grund, warum manche Leute nicht mehr Ski fahren. Der fehlende Komfort liegt im Schuh begründet.“Und zweitens: „Wenn man sich so ansieht, wie die Leute fahren – und die wenigsten sehen sich selbst –, dann fällt auf, dass die meisten eine brutale Rückenlage haben. Dabei wird jeder Carving-ski über die Schaufel gesteuert. Vorne muss der Ski gelenkt werden, das ist in Rückenlage schwierig“, sagt er.
Und dann kam der Moment, an dem der 40-Jährige erstmals in Kontakt mit einem völlig neuartigen Schuh kam: „Freemotion“nennt sich das Teil, das nur bedingt aussieht wie ein Skischuh. Denn statt harter Schale hat er einen weichen Kern, nur die Sohle und eine Art Stahlfeder rund um den Knöchel sind extrem stabil. Schönfelder war,
20–29,9
10–19,9
0–9,9 trotz anfänglicher Skepsis, begeistert: „Es ist der erste Schuh, in dem einem nicht kalt wird, der nicht unbequem ist und mit dem man auf Carving-ski noch besser fahren kann, weil man durch die Weichheit und das spezielle System viel leichter in die Knie gehen kann.“
Die erste Fahrt, sagt Schönfelder, ist ungewohnt. Und der Schuh ist – im Moment noch – nicht für den Rennsport oder den hochsportlichen Pistenfahrer gedacht. Aber der Einstieg und das Fahren für Genussskifahrer wird besser, leichter, bequemer. An jeder Weiterentwicklung wird jedenfalls gearbeitet, um auch die Lücke bis zum Rennsport zu schließen. Eine Aufgabe, die Schönfelder obliegt. Einstweilen heißt es zumindest für Genussfahrer: Wem Skifahren bisher zu unbequem war, der sollte sich mit dem neuen Bindeglied beschäftigen.