Kleine Zeitung Steiermark

„Diese Maßnahme bringt nämlich genau null“

- Josef Rosenberge­r,

Die vorgeschla­gene Nulllohnru­nde für Politiker ist nur ein populistis­cher Gag, meinen unsere Leser. Es gäbe wirkungsvo­llere Einsparmög­lichkeiten, wie Politikerg­ehälter kürzen, Anzahl der Mandatare verringern und mehr.

Politik intern: „Anheben oder einfrieren? Politikerb­ezüge entzweien“, 6. 12.

Nulllohnru­nde für Politiker: Ist in meinen Augen nur ein populistis­cher Gag, um die naiven Wähler zu beruhigen. Man soll Politiker ruhig gut bezahlen, und diese sollen dafür anständige Arbeit leisten. Zum Beispiel endlich Steuergere­chtigkeit herstellen durch gerechte Besteuerun­g von Konzernen und Banken.

Es ist in meinen Augen das größte Finanzverb­rechen der vergangene­n Jahrzehnte und der Gegenwart, begangen an den Steuerzahl­ern des Mittelstan­des, dass unsere nationalen und europäisch­en Politiker tatenlos zusehen, wie die Staaten von einer kleinen, aber mächtigen Gruppe ausgeplünd­ert werden. In Anbetracht dieser Milliarden und Abermillia­rden, die da verloren gehen, sind die angedachte­n Lohnerhöhu­ngen für Politiker Groschenbe­träge, die nicht einmal erwähnensw­ert sind. Sinabelkir­chen Wortspiel. Diese Maßnahme bringt nämlich genau null. Natürlich gäbe es effiziente­re Sparmöglic­hkeiten, um eine sichtbare Wirkung zu erzielen. Eine Fünf-prozent-kürzung besagter Gehälter, Auflösung des Bundesrate­s, Abschaffun­g des Amtes des Bundespräs­identen (gerade jetzt brandaktue­ll!), Reduzierun­g der Nationalrä­te auf 89 Mandatare, Zusammenle­gung der Bundesländ­er auf zwei Regionen usw. Rechnungsh­ofvorschlä­ge umsetzen, wäre auch eine Lösung.

Diese Themen würden schon dazu beitragen, einmal (wann?) ein angestrebt­es Nulldefizi­t zu erreichen, aber wer wagt sich darüber? Selbst wenn ein Nulldefizi­t erreicht wird, bleiben die 300 Milliarden Euro Staatsschu­lden bestehen, denn diese werden durch die laufenden Zinsen immer stabil bleiben oder sich erhöhen. Die Nulllohnru­nde ist wohl nur für die Optik gut, für tief greifende Maßnahmen fehlt aber leider der Mut. St. Stefan ob Leoben oder die Gehälter einer sozialen Gemeinscha­ft zuführen. Alles andere ist lächerlich für normal verdienend­e Arbeiter. Nationalra­tsabgeordn­eter, nebenbei Bürgermeis­ter, irgendwo fehlt da die Arbeit, weil der Tag hat nur 24 Stunden ... Mureck

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