Wie Eu-tiere leiden
Der Sender ARD Alpha berichtete am 1. Dezember in der Sendung „nano“über die Behandlung von Tieren in einem Schlachthof in Kairo. Wenn man sich diesen Beitrag ansieht, schämt man sich, „Mensch“zu sein! Nach tagelangem, quälendem Transport auf dem Landweg und zur See wurden Kühe in einer Art und Weise vom Lkw getrieben, dass einem sofort die Verachtung dieser Schlachthofbediensteten zu Lebewesen bewusst war, es wurde getreten und geschlagen ohne jegliche Notwendigkeit dafür. Tiere, die in Panik stolperten, man sah, wie sie versuchten, mit gebrochenen Beinen sich selbst schleifend in Sicherheit zu bringen. Man sah, wie noch stehenden Tieren mit einer Stahlrute bei den Hinterläufen die Sehausgegebene nen mit einem Hieb durchtrennt wurden und noch vieles mehr. Ich war vom gesamten Bericht mehr als geschockt, aber geärgert hat mich dabei am meisten, dass es Transporte aus der EU sind, welche in Kairo ankommen – wahrscheinlich noch kräftig gestützt durch unsere Steuergelder. Wo bleiben die Kontrollen der EU vor Ort gegen Missstände dieser Art? Aber wir brauchen unsere Kontrollore ja für Pommes und Registrierkassen. Graz mungen aufgerufen, suchen Stimmbürger Entscheidungshilfen. Manche Printmedien neigen dazu, einfache und plakative Lösungen anzubieten. Und damit entscheiden dann weder gewählte, qualifizierte Politiker noch das Wahlvolk selbst, sondern selbst ernannte „Meinungsträger“. Die damit geförderte Polarisierung fördert jenes Lagerdenken, an dem schon die 1. Österreichische Republik zugrunde ging. Und schließlich darf man doch nicht so naiv sein zu meinen, dass die Befürworter direkter Demokratie selbstlos Entscheidungen und damit Macht aus der Hand geben. Die Geschichte lehrt, dass damit stets unausgesprochene Pläne und Erwartungen verbunden sind, über deren Erfüllung wir uns später nur noch werden wundern können.
Dr. Friedl Melichar, Graz