Es weihnachtet in Entenhausen
Weihnachtsmann, Truthahn und allerlei Geschenke: Für Donald Duck & Co ist Weihnachten ein Fest mit viel Glitzer, das am Ende alle friedlich um einen Tisch vereint.
Von Andreas Kanatschnig
Just in einer Weihnachtsgeschichte erblickte ein bärbeißiger alter Zausel namens Scrooge Mcduck im Dezember 1947 das Comic-historische Licht der Welt.
Doch dieser bei uns als Dagobert Duck bekannte Fantastilliardär (Reichtum unbekannt) hat den „Geist der Weihnacht“gar nicht nach Entenhausen gebracht, ist sich Ulrich de Planque sicher: „Carl Barks hat schon vor dem ersten Erscheinen Dagobert Ducks in ,Die Mutprobe‘ ein paar Weihnachtsbegebenheiten überliefert“, weiß der Vorsitzende der „Deutschen Organisation nichtkommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus“(Donald). Weihnachten in Entenhausen ist seither ein fester Bestandteil des Jahreskreislaufes. Mit einigen Besonderheiten: „Es kommt immer der Weihnachtsmann. Disney hält sich von Religion fern, auch vom Jesuskind. Der Weihnachtsmann dagegen ist okay, der gehört ja Cocacola“, sagt Disney-zeichner und Autor Jan Gulbransson.
Christkind geht gar nicht, auch wenn in der Geschichte „Weihnachten in aller Welt“vom 3. Dezember 1960 einmal auf eine Krippe hingewiesen wird, „die die Kinder nicht genug bestaunen können“. Das Jesuskind kann man dort aber auch nur vermuten. „Die aktuellen Weihnachtsgeschichten sind im Wesentlichen der klassischen europäischen Tradition verpflichtet, also mit Deko, Tanne, Weihnachtsmann“, erklärt Peter Höpfner, Chefredakteur des „Micky Maus“-magazins. Die stillste Zeit des Jahres ist in Entenhausen ein Familienfest, das mit Glitzer und Geschenken pompös gefeiert wird. „Sodass an diesen Tagen auch Böse brav werden und man gemeinsam feiert“, sagt Höpfner.
am Schluss der Geschichten ist ein wesentlicher Bestandteil: „In klassischen, amerikanisch geprägten Comics von Carl Barks gibt es sogar Geflügelbraten auf dem Tisch“, sagt Peter Höpfner. Und so sitzen Donald, Gustav Gans & Co nicht selten bei Truthahn und Gans, während Oma Duck ihren Weihnachtspudding kocht. In der ersten Dagobertgeschichte wedelt Donald allerdings mit einem Hummer: „Pah, Hummer gibt’s!“, sagt er und fügt hinzu: „Heute soll nichts Billiges auf den Tisch kommen, heute wird geschlemmt.“Man will sich etwas