10. DEZEMBER Kultur als Recht und Pflicht
Der Jahrestag der Menschenrechtsdeklaration bewegt die Grazer Kulturszene. Und: Könnte die Steiermark gar als Europas erste „Region der Menschenrechte“Geschichte machen?
Am Sonntag wird sie 69 Jahre alt: die Allgemeine Deklaration der Menschenrechte, verkündet und genehmigt von der Generalversammlung der Vereinten Nationen am 10. Dezember 1948. Geprägt vom Grauen des Zweiten Weltkriegs, unternahm die Weltgemeinschaft damals den Versuch, der Menschheit ähnliches Blutvergießen in Zukunft zu ersparen.
Die Abgründe zwischen diesem Anspruch und dem Weltgeschehen haben sich in den letzten sieben Jahrzehnten als zahlreich und tief erwiesen. Die kulturhistorische Bedeutung dieses einzigartigen Kraftakts, der weltweit Gleichheit, Selbstbestimmung Meinungsfreiheit, Asyl, Bildung als unveräußerliche Rechte festgeschrieben hat, bleibt dennoch bestehen: „Man stelle sich vor, etwas Ähnliches würde heute versucht“, merkt Alfred Stingl an. Der frühere Grazer Bürgermeister gilt nicht nur als treibende Kraft hinter der Ernennung von Graz zur ersten europäischen Menschenrechtsstadt 2001, als Vizepräsident des Musikvereins für Steiermark setzt er gemeinsam mit Präsident Franz Harnoncourt-unverzagt und Geschäftsführer Michael Nemeth seit Jahren klare Zeichen im