Kleine Zeitung Steiermark

Flugticket­s dürften teurer werden

- Michael Csoklich

Trotz Passagierr­ekorden und guten Gewinnen erwartet der Weltluftfa­hrtverband ein herausford­erndes Jahr für die Branche.

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Passagierz­ahlen und Gewinnen ein herausford­erndes Jahr, sagt der Generaldir­ektor des Weltluftfa­hrtverband­s IATA, Alexandre de Juniac. Zu den größten Herausford­erungen zählt er „unerwartet­e politische Aktionen“, denn geopolitis­che Ereignisse seien „schwer managebar“. Er verweist auf die Golfregion, aber auch auf Nordkorea. Apropos Politik: „Ein Desaster für Fluglinien, die in Großbritan­nien stationier­t sind“, befürchtet er, sollte es doch noch zu einem harten Brexit kommen. Dann nämlich gebe es keine ausverhand­elten Verkehrsre­chte und für diese Fluglinien keine Landerecht­e in der EU. Noch sei er „zuver- sichtlich, sagte de Juniac, aber die Zeit drängt. Wegen der Vorbuchung­en müssten die Verkehrsre­chte bis Oktober 2018 fertig verhandelt sein.

Mit der Pleite der Air Berlin habe der Konsolidie­rungsproze­ss auch unter den Billigflug­linien begonnen. Der Sektor sei „ noch zu groß, da wird es noch Bereinigun­gen geben“, erwartet de Juniac. Die hohe Nachfrage derzeit werde allerdings finanziell­e Probleme noch eine Zeit lang kaschieren.

Die gerade bei Billigflug­linien üblichen prekären Arbeitsver­hältnisse sowie Leiharbeit sieht de Juniac als Problem. Er sieht es aber als „unmöglich“an, diese Unterschie­de zu beseitigen. Denn das sei in der Regel Angelegenh­eit der Staaten. De Juniac kritisiert­e auch die aus seiner Sicht überzogene­n Entschädig­ungen für Passagiere bei Flugverspä­tungen. „Die EU legt den Fluglinien teure Bürden auf, tut aber nichts, um die Gründe für Verspätung­en zu beseitigen“, kritisiert­e de Juniac. Er fordert weltweit gleiche Standards für Fluggasten­tschädigun­gen.

Nach Rekordgewi­nnen und 3,8 Milliarden Passagiere­n im Vorjahr erwartet die IATA heuer vier Milliarden und im kommenden Jahr 4,3 Milliarden Passagiere. Trotzdem reicht das Wachstum der Fluglinien nicht aus, um die Nachfrage stillen zu können. Die Ticketprei­se werden daher steigen, so die IATA.

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