Flugtickets dürften teurer werden
Trotz Passagierrekorden und guten Gewinnen erwartet der Weltluftfahrtverband ein herausforderndes Jahr für die Branche.
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Passagierzahlen und Gewinnen ein herausforderndes Jahr, sagt der Generaldirektor des Weltluftfahrtverbands IATA, Alexandre de Juniac. Zu den größten Herausforderungen zählt er „unerwartete politische Aktionen“, denn geopolitische Ereignisse seien „schwer managebar“. Er verweist auf die Golfregion, aber auch auf Nordkorea. Apropos Politik: „Ein Desaster für Fluglinien, die in Großbritannien stationiert sind“, befürchtet er, sollte es doch noch zu einem harten Brexit kommen. Dann nämlich gebe es keine ausverhandelten Verkehrsrechte und für diese Fluglinien keine Landerechte in der EU. Noch sei er „zuver- sichtlich, sagte de Juniac, aber die Zeit drängt. Wegen der Vorbuchungen müssten die Verkehrsrechte bis Oktober 2018 fertig verhandelt sein.
Mit der Pleite der Air Berlin habe der Konsolidierungsprozess auch unter den Billigfluglinien begonnen. Der Sektor sei „ noch zu groß, da wird es noch Bereinigungen geben“, erwartet de Juniac. Die hohe Nachfrage derzeit werde allerdings finanzielle Probleme noch eine Zeit lang kaschieren.
Die gerade bei Billigfluglinien üblichen prekären Arbeitsverhältnisse sowie Leiharbeit sieht de Juniac als Problem. Er sieht es aber als „unmöglich“an, diese Unterschiede zu beseitigen. Denn das sei in der Regel Angelegenheit der Staaten. De Juniac kritisierte auch die aus seiner Sicht überzogenen Entschädigungen für Passagiere bei Flugverspätungen. „Die EU legt den Fluglinien teure Bürden auf, tut aber nichts, um die Gründe für Verspätungen zu beseitigen“, kritisierte de Juniac. Er fordert weltweit gleiche Standards für Fluggastentschädigungen.
Nach Rekordgewinnen und 3,8 Milliarden Passagieren im Vorjahr erwartet die IATA heuer vier Milliarden und im kommenden Jahr 4,3 Milliarden Passagiere. Trotzdem reicht das Wachstum der Fluglinien nicht aus, um die Nachfrage stillen zu können. Die Ticketpreise werden daher steigen, so die IATA.