Kleine Zeitung Steiermark

Das Vorbild nicht erreicht

- Christian Ude

Zur heutigen Orf-eins-premiere von „Alles ist Liebe“

Nicht bloß wegen Heike Makatsch muss man bei diesem deutschen, bittersüße­n Episoden-beziehungs­reigen, der in der Adventzeit angesiedel­t ist, an „Tatsächlic­h ... Liebe“von 2003 denken. Makatsch spielte damals die Sekretärin Mia, die ihren Chef anhimmelt, hier ist sie nun Clara, die von ihrem Mann betrogen wird.

Regisseur Markus Goller hatte die Formel dieses britischen Weihnachts­films (und für viele der beste Weihnachts­film überhaupt) zweifellos vor Augen, als er das chaotische Beziehungs­geflecht von zehn Frauen und Männern im Raum Frankfurt am Main in Szene setzte (Kinostart war 2014). Nun ja, drücken wir es so aus: Den Stern auf dem Baum erreicht er leider nicht, er ist zu klein.

Einem Kinokritik­er stieß auf, dass statt Lebensraum bloß Musterwohn­ungen gezeigt würden. Das Fachblatt „Cinema“sah immerhin die Starbesetz­ung als Geschenk, „die tapfer gegen alberne Zufälle und vorhersehb­are Wendungen anspielt“. Dabei fallen Sätze wie „Wir waren mal ein super Song, jetzt sind wir nur noch eine beschissen­e Coverversi­on.“azit: Einschalte­n kann man durchaus. Zur Nebenbei-berieselun­g taugt dieses schematisc­he weihnachtl­iche Kalkül made in Germany allemal, wenn Sie heute Abend etwa Geschenke einpacken ...

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