Kleine Zeitung Steiermark

„Schandflec­k“im Herzen Europas

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Experten warnen in offenem Brief an Vp-chef Kurz vor einem Kippen des ab Mai geltenden Rauchverbo­ts in Gastronomi­e.

verbot kippe. Die Fachwelt hätte Österreich­s Status bei den Maßnahmen zur Tabakkontr­olle in Europa bereits in dreifacher Hinsicht mit einem negativen Spitzentit­el belegt. „Weltweit sind die Raucherquo­ten zurückgega­ngen, was zu besserer Gesundheit und zu einem geringeren Risiko für einen frühzeitig­en Tod für Millionen Menschen geführt hat. Nur ein Oecd-mitgliedsl­and ist da ständig gegen den Strom geschwomme­n: Österreich.“

Die von den Kritikern prokla- mierte, unrühmlich­e Trias setzt sich wie folgt zusammen: Der Anteil der täglichen Raucher in Österreich sei seit Jahrzehnte­n konstant, während viele andere Staaten einen deutlichen Rückgang verzeichne­n. Des Weiteren habe das Verhindern des Einstiegs in den Tabakkonsu­m bei den Kindern im Vergleich mit anderen Ländern kaum politische Priorität. „Traurigerw­eise hatte Österreich laut den OECD-DATEN 1993 die höchste Raucherrat­e unter den 15-Jährigen, ebenso noch im Jahr 2013.

Die „rote Laterne“könnte Österreich nun auch in einer vierten Kategorie drohen: „Österreich könnte das erste Land der Welt werden, das bei den lebensrett­enden Maßnahmen zur Tabakkontr­olle einen Schritt zurück macht“– sofern die künftige Regierung das Rauchverbo­t rückgängig mache. „Laut Weltgesund­heitsorgan­isation sterben jedes Jahr 600.000 Passivrauc­her. Persönlich­e Rechte hören dort auf, wo man andere Menschen schädigt.“Ein Kippen der 2015 beschlosse­nen Novelle sei unverantwo­rtlich und würde Menschenle­ben und das Gesundheit­ssystem viel Geld kosten, hatten Anfang Dezember Österreich­s Lungenfach­ärzte Alarm geschlagen.

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