Weil ein Motor gehört gehört
Mit Remus schufen Angelika und Otto Kresch aus einer Idee und einem unternehmerischen Husarenritt einen Weltmarktführer für Auspuffanlagen. Zu Jahresende ziehen sie sich aus der operativen Geschäftsführung zurück.
Wo für andere Lärm wütet, spielt für Otto Kresch die Musik. „Ein sonorer, tiefer, satter Klang.“So beschreibt er den optimalen Sound eines Auspuffs. Manchmal muss dafür nachgeholfen werden. Dann greifen renommierte Autohersteller von BMW bis Maserati, von Audi bis VW zu entsprechender Anlagentechnologie aus der Weststeiermark. „Wir bringen aus jeder Marke etwas G’scheites heraus“, verspricht Kresch.
Vor 27 Jahren hat er zusammen mit seiner Frau Angelika den Abgasanlagen-spezialisten Remus gegründet. Mitte vergangener Woche wurden beide für ihr unternehmerisches Le- benswerk mit der „Top of Styria“-auszeichnung prämiert.
„Das erfüllt einen schon mit Stolz“, gibt das Unternehmerehepaar zu. Zumal der Weg zum Erfolg keine breit asphaltierte Autobahn war, sondern eine steile Bergstraße mit uneinsehbaren Kurven. „Mein Mann hat auf der Automobilausstellung in Frankfurt im September Liefertermine für 5000 Schalldämpfer bis kurz nach Weihnachten versprochen – und wir hatten noch nicht einmal eine Produktionshalle“, erinnert sich Angelika Kresch an die Anfänge im Jahr 1990.
Es wurde ein turbulenter Herbst für das damalige Start-up mit ge- rade einmal fünf Mitarbeitern: Morgens in der Produktion, nachmittags in der Entwicklung und dazwischen neue Produktionsabläufe abstimmen. Nachts kam schließlich die Idee für den Firmennamen. „Wir sind im Bett gesessen und haben nach etwas Zweisilbigem gesucht, das auf Deutsch und Französisch gut klingt“, hat Angelika Kresch den damaligen Findungsprozess einmal beschrieben. Man kam auf Remus, der römischen Mythologie nach einer der Gründer Roms. Vorsorglich ließ man damals auch den Namen seines Bruders schützen. Aber Romulus schaffte es „nur“zur Namenspatenschaft für eine Sonderserie Schalldämpfer.