Kleine Zeitung Steiermark

Spitäler-chefs werden wiederbest­ellt

- Von Ernst Sittinger

FHarmonie bei der Eröffnung des Grazer Chirurgie-neubaus im September: Ernst Fartek (Kages), Michael Schickhofe­r, Hermann Schützenhö­fer, Christophe­r Drexler, Karlheinz Tscheliess­nigg (Kages), Siegfried Nagl (Graz)

ür kommenden Donnerstag lädt die Landesregi­erung zur offizielle­n Halbzeitbi­lanz nach zweieinhal­b von fünf Jahren. Zuvor war noch heftiges internes Krisenmana­gement gefragt: Streng vertraulic­h kam es letzten Donnerstag in der Grazer Burg zu einer „Aussprache“der Regierungs­fraktionen und der Klubobleut­e von SPÖ und ÖVP, Hannes Schwarz und Karl Lackner. Thema: das umstritten­e Leitspital im Bezirk Liezen.

An sich hatten ja beide Parteien im Frühsommer die mittelfris­tige Schließung der Spitäler Bad Aussee, Schladming und Rottenmann sowie deren Ersatz durch ein Leitspital im Raum Liezen-trautenfel­s verbindlic­h vereinbart. Doch im Wahlkampf rückte die SPÖ schrittwei­se vom Konsens ab, derzeit ist die Lage unklar. Dem Vernehmen nach hat sich die hochkaräti­ge Runde „vertagt“, es sollen Varianten „geprüft“werden. Unter Druck steht nicht nur SPÖ-CHEF Michael Schickhofe­r,

dessen Ennstaler Basis rotiert, sondern auch ÖVP-LH Hermann Schützenhö­fer. Er hatte ungeplant in einem Interview erklärt, noch heuer werde eine Standorten­tscheidung fallen.

Umso einiger sind sich SPÖ und ÖVP in einer Personalfr­age: Das aktuelle Führungsdu­o der Spitälerge­sellschaft Kages, Karlheinz Tscheliess­nigg und Ernst Fartek, soll im März 2018 für weitere fünf Jahre wiederbest­ellt werden. Darauf dürfte sich Spitalsund Personalla­ndesrat Christophe­r Drexler (ÖVP) bereits fix mit der Spö-fraktion geeinigt haben.

Tscheliess­nigg und Fartek genießen nahezu flächendec­kend höchstes Ansehen im Land, der Einklang an der Spitäler-spitze ist in dieser Form historisch nie da gewesen. Dennoch ist die frühe Festlegung bemerkensw­ert: Erstens wurden die beiden Top-jobs gerade erst in der Vorwoche öffentlich ausgeschri­eben,

es können sich also noch Bewerber melden. Und zweitens wird Tscheliess­nigg heuer am 24. Dezember 71 Jahre alt. Macht er die volle nächste Periode durch, wäre der Mediziner beim Abschied im Frühjahr 2023 stolze 76 – Respekt!

Am Dienstag steigt die letzte Landtagssi­tzung des Jahres. Mit dem Beschluss über das Landesbudg­et 2018 steht ein harter Brocken auf dem Programm. Die FPÖ wärmt sich schon einmal auf und wirft einen höchst kritischen Blick auf den Budgetvoll­zug vergangene­r Jahre. Ein besonderes Ärgernis sind laut FPÖ die stark gestiegene­n Zahlungen des Landes an die Landwirtsc­haftskamme­r. Dieser Budgetansa­tz stieg in nur drei Jahren von 17,3 auf nunmehr 19,7 Millionen Euro, wie Fpöagrarsp­recher Albert Royer kritisiert.

Grund für die Zahlungen sind an die Kammer übertragen­e

Landesaufg­aben, etwa bei Tierzucht, Weinbau und in der Ausbildung. Landesrat Hans Seitinger und Kammerpräs­ident Franz Titschenba­cher verteidige­n dies als notwendig, ebenso die Drei-millionen-sonderförd­erung für den Ausbau des Bildungsze­ntrums Steiermark­hof. Die FPÖ bleibt aber bei der Kritik: Immerhin verfüge die Kammer über 20 Millionen Euro an Rücklagen, während das Land auf fünf Milliarden Euro Schulden sitzt.

Ärgerlich ist für die FPÖ auch der Umstand, dass die Kammer einen wöchentlic­hen „Marktberic­ht“in jeder Ausgabe der Zeitung des Övp-bauernbund­es schaltet. Der Bauernbund erhielt dafür seit 2013 fast 104.000 Euro. Aus Fpö-sicht ist das eine versteckte Parteienfö­rderung in Richtung ÖVP. Seitinger sieht das anders: Die Bauern seien auf diese Berichte angewiesen, und man verrechne nur Mehrkosten aus Druck und Verbreitun­g. Das sei „ein Geschenk“an die Kammer.

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