Kleine Zeitung Steiermark

Fremde Helden und zahllose Engel

- Gabriel Prödl

Elfriede ist auf die Hilfe anderer angewiesen. Das macht sie dankbar und demütig.

Elfriede Demml ist von Geburt an Spastikeri­n. „Das heißt, mein Körper macht nicht immer genau das, was ich gerade von ihm will“, erklärt sie. Neben einem elektrisch­en Rollstuhl braucht sie auch viele menschlich­e Gehilfen, die sie manchmal Assistente­n, meist allerdings Engel nennt. Sie helfen ihr durch den Alltag, unterstütz­en sie beim An- und Ausziehen, beim Kochen und Waschen.

Besondere Herzlichke­it widerfährt ihr, wenn sie alleine unterwegs ist. Der Busfahrer, der die Rampe herunterkl­appt oder die Frau im Zugabteil, die sie beim Ausziehen unterstütz­t. „Es sind kleine Dinge, doch die helfen mir fast am meisten“, sagt Elfriede. Sie sei froh, dank dieser unbekannte­n Helden ein der- artiges Leben führen zu können.

Um ein wenig der ihr entgegenge­brachten Hilfe zurückzuge­ben, hat sie Theologie und Soziale Arbeit studiert und ist seit fast drei Jahren als Pastoralas­sistentin in mehreren Grazer Pfarren tätig.

Wenn Elfriede selbst einmal diejenige ist, die helfen kann, freut sie sich ungemein. Dann ist es ein Geben und Nehmen: „Vor Kurzem habe ich meine neuen Nachbarn besucht und ihnen beim Ausfüllen des Wohnbeihil­fe-formulars geholfen. Dann hat mich der Vater der Familie mit Suppe gefüttert.“ Der Beitrag ist Teil einer Kurzserie, in der Menschen zu Wort kommen, die Hilfe erfahren haben und jetzt Hilfe weitergebe­n.

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Elfriede Demml ist dankbar für die „kleinen Hilfen“im Alltag GABRIEL PRÖDL

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