Kleine Zeitung Steiermark

Digitale Kluft trennt Reich und Arm

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Laut Unicef sind 350 Millionen Kinder und Jugendlich­e weltweit offline. Internet bietet aber auch ärmeren Kindern neue Chancen.

Einer von drei Internetnu­tzern weltweit ist heute ein Kind oder Jugendlich­er unter 18 Jahren. „Die Digitalisi­erung eröffnet jungen Menschen Chancen für Lernen, Bildung und Jobs“, heißt es dazu in einem aktuellen Unicef-bericht zur „Situation der Kinder in der Welt 2017“. Aber sie verschärft auch bestehende Ungleichhe­iten: Rund 346 Millionen Kinder und Jugendlich­e (29 Prozent) sind derzeit weltweit nicht online, schätzt das Unkinderhi­lfswerk.

In Afrika sind drei von fünf Heranwachs­enden zwischen 15 und 24 Jahren offline. Zum Vergleich: In Europa beträgt das Verhältnis eins zu 25. Eine weigang Kluft besteht darin, wie junge Menschen das Netz nutzen können. Mehr als 56 Prozent aller Webseiten sind englisch. „Sie können Inhalte oft nicht verstehen oder finden keine Themen, die mit ihrem Leben zu tun haben“, betont Unicef. Diese „Informatio­nsarmut“verschärfe so soziale und ökonomisch­e Ungleichhe­it – und komme auch in hoch digitalisi­erten Industriel­ändern wie den USA vor. Geschätzt fünf Millionen Kinder und Jugendlich­e hatten dort im Jahr 2015 keinen Breitbandz­ugang.

Allerdings sei der Zugang zu hochwertig­en digitalen Inhalten wie Büchern und Videos Indische Kinder aus Neu-delhi – mit einem Smartphone

heute bereits viel günstiger als in der Vergangenh­eit, hebt der Bericht positiv hervor. „So ermöglicht das Internet digitales Lernen in abgelegene­n Regionen in Brasilien, in Kamerun oder für Mädchen in Afghanista­n, die ihr Haus nicht verlassen dürfen.“Die Un-organisati­on fordert daher „bezahlbare­n Zutere

zu qualitativ guten Onlineange­boten“für alle Kinder. „Digitale Kompetenz“sollte in Lehrpläne integriert werden. Auch müssten Gesetze weiterentw­ickelt werden, um Kinder und Jugendlich­e vor Online-gefahren zu schützen – zumal das Internet traditione­lle Risiken wie Mobbing weiter verstärke.

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UNICEF/SHARMA

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